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In der Schweiz wurden im Rahmen des weltweit größten Dopingtests 151 Läuferinnen und Läufer gleichzeitig kontrolliert.
GESUNDHEIT UND ERNäHRUNG
GP-Bern 2013: Schweizer Hobbyläufer sind sauber
Der weltweit größte Dopingtest fand im Mai unbemerkt von der Öffentlichkeit am Grand Prix von Bern statt. In Scharen mussten Athleten Urin abliefern. Das Resultat ist selbst für Fachleute eine Überraschung: In nur zwei Proben fanden Chemiker verbotene Substanzen.
Die äthiopische Lauflegende Haile Gebrselassie war am 18. Mai 2013 der große Star beim größten Lauf-Event der Schweiz, dem Grand Prix von Bern. Abseits vom Rampenlicht und beinahe unbemerkt von der Öffentlichkeit fand ein enorm umfangreicher Dopingtest statt. Die Resultate stellen den Amateur-Laufsportlern ein gutes Zeugnis aus: Von den 151 untersuchten Urin-Proben enthielten nur zwei Substanzen, die auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur stehen.

Das Resultat des Massentests, den die SonntagsZeitung begleitete, kommt einem Persilschein für die Laufamateure gleich: Von den 151 untersuchten Urinproben enthielten nur zwei Substanzen, die auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur stehen. Diese zwei Verdachtsfälle sind noch nicht geklärt. Können die Athleten Krankheiten belegen, die nur mit den verbotenen Substanzen behandelt werden können, gelten sie als ungedopt. In einer Urinprobe stellten die Chemiker eine abnormal hohe Konzentration des Sexualhormons Testosteron fest. In der anderen Diuretikum, eine Substanz, die auch eingenommen wird, um den Nachweis anderer Dopingmittel zu verhindern.
 
Zudem wurden in neun Urinproben Rückstände von Medikamenten wie Voltaren, Aspirin oder Algifor nachgewiesen. Diese Substanzen gelten nicht als Doping. Für Matthias Kamber, Direktor von Antidoping Schweiz, steht deshalb schon heute fest: „Der Amateurlaufsport in der Schweiz ist sauber.“ Die Resultate des Massentests sollen nächstens auch in der Fachwelt publik gemacht werden, mit einem Report an die ausländischen Dopingbekämpfungsagenturen und einer Fachpublikation.

Diese Studie erreicht dann hoffentlich auch die NADA in Österreich. Deren Geschäftsführer Mag. Michael Cepic behauptete vor wenigen Wochen in einem Ö1 Radio-Interview, dreißig Prozent der Teilnehmer beim Vienna City Marathon seien laut einer Studie gedopt. Bei dieser nie veröffentlichten Studie des IMSB, führt dessen Geschäftsführer Hans Holdhaus seit Jahren das Ergebnis auf Medikamentenmissbrauch zurück. Aber welch ein Unterschied dieser Behauptungen zu den Ergebnissen in der Schweiz?
 
Text: SIP/GP Bern (Stoll/Brocard)
Foto: GP Bern