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Der Vergleich: vorher-nachher: Es wirkt ein bisschen wie eine getürkte Reality-Show im Fernsehen, ist aber Realität: Die Geschichte des Thomas W. Stephan.
GESUNDHEIT UND ERNäHRUNG
In drei Jahren: Vom „Kilofresser“ zum Kilometerfresser
Als der Frankfurter Thomas W. Stephan vor drei Jahren seinen hoch ambitionierten Plan schmiedete, deutete nicht viel darauf hin, dass er sein Ziel, einen Marathon zu Ende zu laufen, erreichen könnte. Der heute 44jährige wog damals deutlich über 200 Kilogramm.
„Kein Dicker fühlt sich wohl, so wie er ist“, sagt Stephan. In seinen schlimmsten Zeiten trug er Kleidergröße 8XL, für einen Marathonläufer abseits jeglicher Vorstellungskraft – und wahrlich auch nicht die ideale Voraussetzung um 42,195 Kilometer im Laufschritt in Angriff zu nehmen. Doch mit beispielhafter Disziplin und einer beeindruckenden Willenskraft krempelte der 44jährige Deutsche sein Leben komplett um und erreichte sein Ziel: Im vergangenen Jahr lief er den BMW Frankfurt Marathon und erreichte als absoluter Sieger die Ziellinie in der Messehalle.

Etappe Nummer eins: Gewichtsreduktion
Zwischen beiden Zeitpunkten, der Zielsetzung und dessen Erreichen, lagen drei Jahre, in denen Thomas W. Stephan eine komplette, einschneidende Veränderung seines Lebens vornahm. Er aß weniger, aber genussvoller, allerdings maximal bis zum Sättigungsgefühl und nie mehr darüber hinaus. Mit eiserner Disziplin und konzentrierter Willenskraft speckte er ein Kilo nach dem anderen ab. Am Ende waren es 150 Kilogramm, die Thomas W. Stephan in knapp drei Jahren loswurde! Auf Diäten oder mühsames Zählen von Kalorien verzichtete der Deutsche dabei gänzlich. Er ist überzeugt: „Wenn man will, kommt man automatisch zu einer ausgewogenen Ernährung und zu einer Gewichtsreduzierung.“

Etappe Nummer zwei: Sport
Gut ein Jahr nach seinem Sinneswandel begann Stephan mit leichtem Jogging. Klassisch für einen kompletten Neueinsteiger lief er 200 Meter, dann ging er 300 Meter, dann lief er 300 Meter und ging wieder 300 Meter um dann wieder 400 Meter zu laufen – und so weiter. Kontinuierlich steigerte er sich und setzte sich hohe Ziele. Der BMW Frankfurt Marathon 2011 kam freilich viel zu früh, eine zu hohe Hürde; trotzdem meldete sich der willensstarke Laufentdecker an – um bei Kilometer 25 völlig ausgepumpt aufzugeben. „Als ich über dem Geländer an der Schwanheimer Brücke hing, habe ich hemmungslos geweint“, erzählt der damalige Debütant.

Das Scheitern als Motivation
Doch Stephan münzte dieses eingeplante Negativerlebnis in positive Motivation um. Er führte seinen Prozess gewissenhaft weiter und stand ein Jahr später wieder an der Startlinie des BMW Frankfurt Marathon. Nach exakt 4:43:43 Stunden erreichte er das Ziel und vollbrachte etwas, was ihm keiner zugetraut hatte. Es ist eine beispielhafte Happy-ending-Story, die demonstriert, wie sehr Wille Berge versetzen kann. „Nur wer Unmögliches will, wird das Potenzial des Möglichen ausschöpfen“, philosophiert Thomas W. Stephan heute. Er selbst hat den Beweis erbracht, dass es wahr sein kann.

Sport als Teil des Lebens
Vor gut drei Jahren schmerzte fast jede alltägliche Bewegung, heute ist Bewegung ein zentraler Part im Leben des Thomas W. Stephan. Er hat sich seinerzeit für die Gesundheit entschieden und ist jetzt ein Hobbyläufer durch und durch. „Es ist wichtig, sich Ziele zu setzen und sich dafür zu quälen. Und es ist wichtig, zu verarbeiten, was im Körper vorgeht.“ Ein Zitat, das zeigt: Thomas W. Stephan hat den Sportlergeist in sich aufgenommen und beherzigt. Hätte es vor drei Jahren niemand aus seinem Umfeld je für möglich gehalten, dass er einen Marathon laufen könne – so ist es heute unvorstellbar, dass der Frankfurter keinen Marathon mehr laufen wird.

Uwe Martin erzählt die ganze Geschichte des Thomas W. Stephan in der Sommerausgabe von RunUp, noch bis Mitte September an Ihrem Kiosk erhältlich.
Text: SIP
Foto: SIP