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Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe war eine der ersten, die auf Kompression bei Ihrer Laufbekleidung setzte.
BEKLEIDUNG
Mehr als ein Trend: Strumpf ist jetzt immer öfter Trumpf
Die Paula macht’s. Die Mocki auch. Und bei Volksläufen sieht man immer mehr davon. Kompressionsstrümpfe kommen speziell im Langstreckenlauf immer mehr in Mode.
Die Hightech-Strümpfe für den Sportbereich bestehen aus hochwertigen Materialien, die schweißabweisend und stimulierend zugleich den Muskelapparat während des gesamten Trainings oder Wettkampfs optimal unterstützen sollen. Das Prinzip ist relativ einfach: Durch sanften Druck auf die Muskulatur sollen die Strümpfe eine Leistungssteigerung bewirken, indem sie den venösen Rückfluss des Blutes unterstützen, biomechanische Vibrationen der Muskulatur vermindern und dabei auch noch das Sprunggelenks stabilisieren.

Die Frage dabei ist, ob die Strümpfe wirklich das halten, was die Hersteller versprechen. Dazu einige wissenschaftliche Fakten, die auch bei kritischer Betrachtung nicht von der Hand zu weisen sind:

1. Die Wadenmuskulatur wird kompakt gestützt. Dadurch kommt es in der Laufbewegung vor allem bei der Fußlandung zu einer stark reduzierten Schwingung der Wadenmuskeln. Man beugt Muskelschäden vor und verringert die Zugkraft an der Achillessehne und am Ansatz des Schienbeines.

2. Kommt es zu feinen Haarrissen des Muskelgewebes (wie es etwa bei einem Muskelkater der Fall ist), werden diese Risse durch den Kompressionsstrumpf fest zusammengepresst, was zusätzlichen Einrissen und somit einer Verschlechterung vorbeugt.

3. Bei übermäßiger Belastung wird Zellgewebe (Eiweiß) zerstört, das in den Zellzwischenräumen bleibt und den Abtransport des größten Feindes der Lang- und Mittelstreckenläufer behindert: des Laktats. Kompressionsstrümpfe können durch Unterstützung des venösen Blutflusses den Abtransport begünstigen und so einer übermäßigen Ermüdung entgegen wirken.

Durch die Erhöhung des Gewebedrucks wird der Abtransport von Stoffwechselprodukten begünstigt, was weiter zu einer schnelleren Erholung und zu verbesserter Regeneration führen kann.

Neben einer Leistungssteigerung versprechen aber nicht nur die Hersteller verbesserte Regeneration, auch Fachleute melden sich zu Wort: „Nach intensiver Belastung schützen sie vor Krämpfen und schweren Beinen“, meint dazu der Salzburger Sportmediziner DDr. Josef Niebauer. Vorstellbar ist aber durchaus noch mehr. Vielleicht stehen medizinische Kompressionsstrümpfe erst am Anfang einer Revolution des leistungsorientierten Langstreckenlaufes.
Text: KA
Foto: Nike