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GESUNDHEIT UND ERNäHRUNG
Herbst bleibt Hochsaison für Wespengift-Allergiker
Erst kürzlich geriet beim Linzer Bergmarathon eine Laufgruppe in einen aggressiven Hornissenschwarm. Um sich vor den Tieren zu retten, sprang eine Frau in einen Bach, sie wurde 15 Mal gestochen. Es müssen nicht gleich Hornissen sein, auch Wespen können das Laufvergnügen trüben.
Trotz moderater Temperaturen ist die Wespenzeit nicht vorbei. Reife Früchte und Fallobst ziehen die spät geschlüpften Insekten an. Eine Herausforderung vor allem für unerkannte Allergiker, die in diesen Tagen die Obsternte planen. Ein einziger Wespenstich kann lebensgefährliche Folgen haben.

Wenn in den Monaten August und September junge Wespen schlüpfen, herrscht Hochsaison in den Notaufnahmen der Krankenhäuser. Viele Menschen wissen nicht, dass sie allergisch auf einen Wespenstich reagieren. Deshalb ist für alle besondere Vorsicht geboten. Reifes Obst ist für die Junginsekten jetzt die Futterquelle Nummer eins. Aber auch Süßspeisen und Limonaden sowie eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Fleisch und Wurst stehen bevorzugt auf dem Speiseplan. „Für gesunde Menschen ist der Stich einer Wespe zwar ein schmerzhaftes, jedoch ein harmloses Ereignis. Ein Allergiker kann bereits nach einem einzigen Stich potenziell lebensbedrohliche Reaktionen entwickeln, die die Atemwege und das Kreislaufsystem betreffen“, erklärt Prof. Dr. Thomas Fuchs, Oberarzt und Allergieexperte in der Abteilung Dermatologie und Venerologie der Universitätsmedizin Göttingen.

Extremfall Allergie-Schock
Allergische Reaktionen treten innerhalb der ersten Minuten auf. Charakteristische Symptome sind starker Juckreiz und Rötung am ganzen Körper, Nesselausschlag, Schwellungen im Gesicht und am Hals, Schwindelgefühl und Herzrasen, Übelkeit, Erbrechen, Schluck- und Sprechbeschwerden, Husten, Atemnot bis hin zum sogenannten anaphylaktischen Schock. „Der Allergie-Schock ist die Maximalvariante einer allergischen Reaktion und führt zum völligen Zusammenbruch des Kreislaufs und in Folge zu Ohnmacht und Kollaps. Ohne sofortige Notfallversorgung mit entsprechenden Medikamenten kann so ein Vorfall tödlich ausgehen“, warnt Fuchs vor den Gefahren. „Besonders wichtig ist die frühzeitige Gabe von Notfallmedikamenten.“

Allergie-Impfung wirkt effektiv und lang anhaltend
Mit einer fachärztlich durchgeführten Immuntherapie erreicht fast jeder Patient einen vollständigen Schutz und kann somit sicher vor schweren allergischen Reaktionen bewahrt werden. „Die Erfolgsrate dieser Behandlungsform beträgt nahezu 100 Prozent. Kaum eine andere Therapieform in der Medizin ist derart effektiv. Deshalb ist auch nicht nachvollziehbar, warum nur ein Bruchteil der von einer Bienen- oder Wespengiftallergie Betroffenen Hilfe bei einem auf Allergien spezialisierten Facharzt sucht“, kommentiert Prof. Dr. Bernhard Przybilla, Leiter der Allergieambulanz an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Neue Initiative schafft Bewusstsein und informiert
Viele Patienten wissen weder über die Gefahren noch über die Versorgungssituation zur Vorbeugung einer Insektengiftallergie Bescheid. Deshalb informiert die neue Initiative Insektengiftallergie umfassend über Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor den lebensbedrohlichen Folgen einer schweren allergischen Reaktion.

Linktipp
http://www.initiative-insektengift.de
Text: pressetext
Foto: JL