Die erste „Standortbestimmung“ Richtung neue Saison 2016 ist mehr als geglückt. Inmitten eines Klassefeldes zeigte Jennifer Wenth (SVS Leichtathletik) beim ASICS Grand 10 in Berlin, einem der am best besetzten 10km-Straßenläufe des Jahres, eine tolle Leistung und erzielte in ÖLV-Jahresbestleistung und gleichzeitiger persönlicher Bestleistung von 33:23 Minuten den siebenten Platz. „Ich bin ganz ohne Erwartungen ins Rennen gegangen, da ich erst die dritte Woche wieder im Training bin und das Rennen als Standortbestimmung gedacht war. Mich hat die schnelle Zeit sehr überrascht, da ich das ganze Rennen über sehr kontrolliert und mit gutem Gefühl gelaufen bin“, zog die 24-jährige WM-Finalistin über die halbe Distanz ein sehr positives Fazit.

Chesire mit fabelhafter Weltjahresbestleistung
An der Spitze des Rennens brillierte die erst 22 Jahre alte Kenianerin Gladys Chesire, die bereits frühzeitig alles klar machte und mit einer Zeit von 30:41 Minuten die bisherige Weltjahresbestleistung ihrer Landsfrau Peris Chepchirchir um satte 14 Sekunden verbesserte. Diese Leistung in den Straßen Berlins bei nicht einfachen Bedingungen war die erste Sternstunde des kenianischen Talents: Chesire verbesserte ihre persönliche Bestleistung um gut eine halbe Minute und ist nun die neuntschnellste Athletin über diese Distanz aller Zeiten. „Ich freue mich sehr über diese Zeit. Ohne den Wind wäre ich wohl noch etwas schneller gelaufen“, sagte die junge Siegerin frech. Zuletzt war die Kenianerin Joyce Chepkirui vor zwei Jahren, ebenfalls in Berlin, über diese Distanz schneller gelaufen.

Die Kenianerin Alice Aprot, zuletzt Goldmedaillengewinnerin bei den All African Games über diese Distanz vor Chesire, und die Kenianerin Sutume Kebede hatte im Kampf um den Sieg keine Chance und belegten mit Respektabstand die weiteren Podestränge. Als beste deutsche Läuferin kam Sarah Kistner auf Rang neun ins Ziel. Beste Europäerin war die französische Vize-Europameisterin Clemence Calvin auf Rang fünf.

Landesrekord für Cheptegei
Mit einer Überraschung endete das Rennen der Herren. Der erst 19 Jahre alte Joshua Cheptegei feierte in einer Zeit von 27:50 Minuten nicht nur einen großen Erfolg, sondern gleichzeitig auch einen neuen Landesrekord für Uganda. Hinter dem jungen Sieger platzierten sich die zeitgleichen Philemon Cheboi aus Kenia und Abayneh Tsehay aus Äthiopien auf den Rängen zwei und drei. Gerade einmal zwei Sekunden zu einem möglichen Sprung auf das Podest fehlten Arne Gabius, der in einer Laufzeit von 28:07 Minuten seine persönliche Bestleistung um eine Sekunde steigerte. Damit gelang dem erfahrenen Deutschen eine starke Generalprobe für den Frankfurt Marathon, wo er den Titel bei den deutschen Marathon-Meisterschaften und den deutschen Rekord von Jörg Peter anvisiert. Bei seinem erstmaligen Abstecher auf die Straße belegte 3.000m-Hindernisspezialist Paul Koech den sechsten Platz. Der junge Schweizer Julien Wander lief in einer Zeit von 28:49 Minuten einen neuen Schweizer U20-Rekord.


Ergebnisse ASICS Grand 10 in Berlin

Herren
1. Joshua Cheptegei (UGA) 27:50 Minuten
2. Philemon Cheboi (KEN) 28:05 Minuten
3. Abayneh Tsehay (ETH) 28:05 Minuten
4. Arne Gabius (GER) 28:07 Minuten
5. John Langat (KEN) 28:08 Minuten
6. Paul Koech (KEN) 28:25 Minuten
7. Afewerke Hidru (ERI) 28:32 Minuten
8. Julien Wander (SUI) 28:49 Minuten
9. Mohamed Ali Mohamed (SOM) 29:49 Minuten
10. Habtom Weldu (ERI) 29:52 Minuten

Damen
1. Gladys Chesire (KEN) 30:41 Minuten
2. Alice Aprot (KEN) 31:02 Minuten
3. Sutume Kebede (ETH) 31:11 Stunden
4. Caroline Chepkemoi (KEN) 31:59 Minuten
5. Clemence Calvin (FRA) 32:00 Minuten
6. Eva Vabcova-Nyvitova (CZE) 33:13 Minuten
7. Jennifer Wenth (AUT) 33:23 Minuten
8. Janet Achola (UGA) 33:28 Minuten
9. Sarah Kistner (GER) 33:38 Minuten
10. Laura Chancon-Biebach (GER) 34:39 Minuten

ASICS Grand 10 in Berlin