Member Area
Benutzer:
Passwort:
Gratis anmelden
Agatha Jeruto hier gemeinsam mit ihrer Trainingspartnerin Eunice Sum (Hintergrund) bei einem Rennen in Rom.
NEWS
800m-Läuferin Agatha Jeruto wegen Dopings gesperrt
Agatha Jeruto wird vom kenianischen Leichtathletikverband Athletics Kenya für vier Jahre aus dem Verkehr gezogen, ihre Landsfrau Josephine Jepkorir für zwei Jahre. Beide haben das leistungssteigernde Stereoid Norandrosteron verwendet und sind erwischt worden.
Agatha Jeruto wurde im April 2015 bei einer Dopingkontrolle in Eldoret positiv auf das Steroide Norandrosteron getestet, welches in ihrer Urinprobe nachgewiesen wurde. Nur wenige Monate davor war sie bei einem Meeting im italienischen Rieti in einer Zeit von 1:59,51 Minuten eine neue persönliche Bestleistung über 800 Meter gelaufen und hatte auf einen WM-Start in Peking gehofft. Für die nationalen Trials ließ sie der kenianische Verband nicht zu, da es zu diesem Zeitpunkt bereits Gerüchte um einen positiven Dopingfall gab. Nun ist sie rückwirkend von Mai 2015 nach den neuen WADA-Regeln vier Jahre lang für sämtliche nationale und internationale Wettkämpfe gesperrt.

Dritter spektakulärer Dopingfall bei Rosa Associati

Jeruto ist Teil des Teams von Rosa Associati, welches vom italienischen Agenten Federico Rosa betreut wird. Rosa ist aktuell wegen Untersuchungen in Kenia für sechs Monate suspendiert. Jeruto ist nach Matthew Kisorio und Rita Jeptoo der dritte hochkarätige Dopingfall im Lager von Rosa in den letzten Jahren. Auch wenn der erfahrene italienische Manager sämtliche Schuld von sich weißt, nicht das beste Zeichen. Als erste Maßnahme feuerte Rosa den italienischen Trainer Claudio Berardelli, der alle drei betroffenen Athleten trainiert hat, und als Vertrauter des Agenten galt. Der Dopingfall der erst 21-jährigen Jeruto ist insofern sehr interessant, da sie regelmäßig gemeinsam mit Eunice Sum und Janeth Jepkosgei trainiert hat. Die beiden waren die beiden besten kenianischen Läuferinnen über diese Mittelstreckendistanz der letzten Jahre, haben beträchtliche Erfolge gefeiert (beide WM-Gold) und gehören zu den absoluten Aushängeschildern des Mittelstreckenlaufs von Rosa Associati.

Auch Jepkorir gesperrt
Neben Jeruto verhängte der kenianische Leichtathletik-Verband auch noch eine zweijährige Sperre gegen Josephine Jepkorir, ebenfalls aufgrund der Verwendung des Stereoid Norandrosteron. Dass die Siegerin des 10km-Laufs in Prag 2013 nur für zwei Jahre gesperrt wurde, liegt an einem glücklichen Timing. Die positive Dopingprobe gab sie nämlich beim Silversterlauf 2014 in Luanda, der Haupstadt von Angola ab und kam deswegen noch in den Genuss der alten Regelung, welche mit Start 1.1.2015 außer Kraft gesetzt wurde. Ihr vierter Platz beim prestigeträchtigen Halbmarathon in Ras Al Khaimah im Februar 2015 wurde gestrichen.

Schnellere Dopingtests in Zukunft

Unterdessen hat der neue IAAF-Präsident bei einem Auftritt in der indischen Hauptstadt Neu Delhi schnellere und unabhängigere Dopingtests für die Zukunft verheißen. „Technisch ist die Durchführung und Auswertung von Dopingtests kompliziert, deshalb suchen wir intensiv nach einem schnelleren und gleichzeitig unabhängigeren System. Aktuell ist einfach die Zeitspanne zwischen Dopingkontrolle und den Sanktionen viel zu lange“, so der Brite.
Text: SIP / TK
Foto: Getty Images