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Fred Musobo unterstreicht die Vorherrschaft Ugandas bei Berglauf-Weltmeisterschaften der Herren.
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Uganda dominiert bei Berglauf-Weltmeisterschaften in Wales
Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen geht der Berglauf-WM-Titel 2015 nach Uganda. Stark in Szene setzt sich bei den Erwachsenen das britische Team. Für das beste österreichische Resultat sorgt Sabine Reiner mit Rang acht bei den Damen.
Sabine Reiner (hellblau.POWERTEAM) hatte bei den Berglauf-Weltmeisterschaften im walisischen Betws-y-Coed zu den Außenseiterinnen auf eine Medaille gezählt, konnte aber auf der 8,9 Kilometer langen Strecke mit insgesamt 478 Höhenmetern, die jeweils im Auf- und Abstieg zu bewältigen waren, nicht ganz mit der Spitze mithalten und kam am Ende in einer Zeit von 39:44 Minuten auf Rang acht ins Ziel. Karin Freitag (LG Decker Itter) kam als zweite Österreicherin ins Ziel und belegte insgesamt die 26. Position, Katharina Zipser (SK Rückenwind) erreichte unter 67 Teilnehmerinnen lediglich den 55. Platz.

Junge Chesang besiegt Britinnen
Nachdem die amtierenden Junioren-Weltmeisterin im Berglauf, Stella Chesang aus Uganda nach rund drei Kilometern einigen Rückstand auf eine vierköpfige Spitzengruppe hatte, startete das afrikanische Talent eine Aufholjagd, welche sie noch an die Spitze und damit zu ihrem ersten Berglauf-WM-Gold führte. Für die 8,9 Kilometer lange Strecke benötigte sie eine Zeit von 37:52 Minuten und war am Ende die klare und verdiente Siegerin. Besonders stark präsentierte sich bei den Heim-Weltmeisterschaften das britische Team, welches sowohl bei den Damen als auch bei den Herren auf dem Podest vertreten war. Am besten konnten sich dabei die Damen in Szene setzen, die sich zwischenzeitlich über eine Dreifachführung freuen durften. Am Ende reihten sich die Lokalmatadorinnen Emily Collinge, Emma Clayton und Sarah Tunstall auf den Rängen zwei bis vier ein, was zusätzlich einen deutlichen Sieg in der Teamwertung bedeutete. Keine Chance auf eine Medaille hatte die ehemalige Weltmeisterin Alice Gaggi aus Italien, die auf Rang fünf ins Ziel kam.

Italiener fordern Musobo
Bei den Herren übernahm der Italiener Bernard Dematteis, dem in seiner Sammlung eine WM-Medaille noch fehlte, von Beginn an die Initiative, um die favorisierten Läufer aus Uganda aus der Reserve zu locken. Nach fünf von 13 Kilometern zog Fred Musobo an Dematteis vorbei und setzte sich an die Spitzenposition, die er nie wieder abgeben musste. Nach exakt 49 Minuten hob der Crosslauf-WM-Neunte beide Arme zum Jubel mit einer ugandischen Nationalflagge in die Höhe. Weniger gut gelaunt war sein Landsmann und Titelverteidiger Isaac Kiprop, der im Vorfeld als Favorit auf die Goldmedaille gegolten hatte, und am Ende einen enttäuschenden 20. Rang zur Kenntnis nehmen musste.

Beeindruckende Aufholjagd von Simpson
Hinter Musobo kämpften Dematteis und Jushua Mangusho, ein weiterer Läufer aus Uganda, lange Zeit um den zweiten Platz, den sich am Ende der 29-jährige Italiener krallte. Nach den Rängen vier und fünf in den letzten Jahren hat der Europameister von 2013 endlich auch eine WM-Medaille. Sein Zwillingsbruder Martin, der vor zwei Jahren WM-Bronze gewonnen hatte, zeigte ebenfalls ein gutes Rennen und verpasste am Ende Edelmetall um zehn Sekunden. Allerdings konnte er sich mit dem Sieg in der Teamwertung der Italiener trösten. Während Mangusho im Finale zu kämpfen hatte und einige Plätze einbüßte, startete der in Deutschland lebende Brite Robbie Simpson in der zweiten Rennhälfte eine großartige Aufholjagd, die ihn noch auf Rang drei brachte und ihm damit die erste WM-Medaille bescherte. „Das war auch eine mentale Topleistung. Ich bin im Moment so fit wie nie“, jubelte er. Sein Landsmann Andrew Douglas, der seine Führung im Berglauf-Weltcup, zu der das WM-Rennen auch zählt, ausbauen konnte, komplettierte als Sechster den positiven Auftritt der Hausherren.

Manuel Innerhofer (LC Oberpinzgau) zeigte bei seinem Debüt bei den Erwachsenen ein solides Rennen und kam als 30. ins Ziel. Landsmann Hannes Meißel (ATV Irdning), der ebenfalls erstmals bei den „Großen“ mitmachte, erzielte Rang 66.

Nachwuchs-Gold für Türkei und USA
Das Rennen der Junioren über 8,9 Kilometer stand unter der Dominanz der türkischen Läufer, die die Ränge eins, drei und fünf einnahmen und die Teamwertung klar für sich entschieden. Ferhat Bozkurt, im Vorjahr noch Bronzemedaillengewinner, war als haushoher Favorit ins Rennen gegangen und feierte in einer Zeit von 33:55 Minuten einen überlegenen Sieg mit fast zwei Minuten Vorsprung. Sein Landsmann Mustafa Göksel kam als Dritter ebenfalls aufs Podest, Silber ging an den US-Amerikaner Levi Thomet. Die jungen Österreicher Julian Kreutzer (SU IGLA long life) und Alexander Neundlinger (Union Neuhofen) landeten im Hinterfeld.

Bei den Juniorinnen siegte Allie Ostrander aus Alaska mit einem Vorsprung von 13 Sekunden auf die Tschechien Michaela Stranska, die sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbesserte und wieder eine WM-Medaille holte, und Elsa Racasan aus Frankreich. Gemeinsam mit Tereza Korvasova, die als Vierte ins Ziel kam, holten sich die Tschechinnen den Sieg in der Teamwertung. Die jungen Österreicherinnen Julia Praxmarer (LG Decker Itter) und Verena Streitberger (Union Salzburg LA) konnten sich mit den Plätzen zwölf und 19 sehr gut in Szene setzen.


Ergebnisse Berglauf-Weltmeisterschaften 2015

Herren (13km)
1. Fred Musobo (Uganda) 49:00 Minuten
2. Bernard Dematteis (Italien) 49:44 Minuten
3. Robbie Simpson (Großbritannien) 50:31 Minuten

4. Martin Dematteis (Italien) 50:41 Minuten
5. Joseph Gray (USA) 51:16 Minuten
6. Andrew Douglas (Großbritannien) 51:18 Minuten
7. Xaver Chevrier (Italien) 51:36 Minuten
8. Joshua Mangusho (Uganda) 51:39 Minuten
9. Robert Chemonges (Uganda) 51:46 Minuten
10. Chris Smith (Großbritannien) 51:49 Minuten

30. Manuel Innerhofer (Österreich) 54:12 Minuten
66. Hannes Meißel (Österreich) 57:51 Minuten

Damen (8,9km)
1. Stella Chesang (Uganda) 37:52 Minuten
2. Emily Collinge (Großbritannien) 38:23 Minuten
3. Emma Clayton (Großbritannien) 38:33 Minuten

4. Sarah Tunstall (Großbritannien) 39:06 Minuten
5. Alice Gaggi (Italien) 39:13 Minuten
6. Kimber Mattox (USA) 39:31 Minuten
7. Pavla Schorna-Matyasova (Tschechien) 39:40 Minuten
8. Sabine Reiner (Österreich) 39:44 Minuten
9. Sarah McCormack (Irland) 40:02 Minuten
10. Morgan Arritola (USA) 40:11 Minuten

26. Karin Freitag (Österreich) 42:33 Minuten
55. Katharina Zipser (Österreich) 47:43 Minuten

Junioren (8,9km)
1. Ferhat Bozkurt (Türkei) 33:56 Minuten
2. Levi Thomet (USA) 35:50 Minuten
3. Mustafa Göksel (Türkei) 35:53 Minuten

4. Davide Magnini (Italien) 36:03 Minuten
5. Abdullah Yorulmaz (Türkei) 36:12 Minuten
6. Max Nicholls (Großbritannien) 36:23 Minuten
7. Alberto Vender (Italien) 36:39 Minuten
8. Jacob Adkin (Großbritannien) 36:42 Minuten
9. Ben Butler (USA) 36:49 Minuten
10. Mathieu Jacquet (Frankreich) 36:52 Minuten

47. Julian Kreutzer (Österreich) 41:54 Minuten
59. Alexander Neundlinger (Österreich) 46:12 Minuten

Juniorinnen (4,7km)
1. Allie Ostrander (USA) 19:44 Minuten
2. Michaela Stranska (Tschechien) 20:23 Minuten
3. Elsa Racansan (Frankreich) 20:31 Minuten

4. Tereza Korvasova (Tschechien) 20:44 Minuten
5. Heidi Davies (Großbritannen) 20:55 Minuten
6. Roberta Ciappini (Italien) 21:04 Minuten
7. Magdalena Dias (Polen) 21:04 Minuten
8. Georgia Malir (Großbritannien) 21:06 Minuten
9. Gülistan Bekmez (Türkei) 21:12 Minuten
10. Dilyana Minkina (Bulgarien) 21:12 Minuten

12. Julia Praxmarer (Österreich) 21:23 Minuten
19. Verena Streitberger (Österreich) 21:46 Minuten

Berglauf-Weltmeisterschaften 2015
Text: SIP / TK
Foto: Veranstalter