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Seht her, ich hab's erneut gerichtet, scheint Asbel Kiprop unmittelbar nach dem Überqueren der Ziellinie der Öffentlichkeit mitteilen zu wollen.
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Favorit zeigt Flagge: Kiprop gelingt souverän der WM-Hattrick
Zum dritten Mal nach den Legenden Nourreddine Morceli und Hicham El Guerrouj (sogar vier Titel) gewinnt ein Läufer dreimal WM-Gold in Folge über 1.500m. Der Kenianer Asbel Kiprop macht im Finallauf alles richtig und ist im Finale der Schnellste. Sein Landsmann Elijah Manangoi komplettiert überraschend den kenianischen Doppelsieg.
Es ist ein historisches Gold für Kenia, jenes von Asbel Kiprop. Der 26-Jährige machte nicht nur seinen dritten WM-Titel nach Daegu 2011 und Moskau 2013 perfekt, sondern war der Garant für den erstmaligen Sieg Kenias im Medaillenspiegel bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Dabei präsentierte sich der Titelverteidiger mit einer Galavorstellung und bewies im Finale nicht nur seine physische Stärke, sondern auch die richtige Antizipation. Zu Beginn des Laufes hielt er sich an der vorletzten Stelle auf, während der vorletzten Runde schob er sich in die gewünschte Position und als der Algerier Taoufik Makhloufi 300 Meter vor dem Ziel an der Spitze vehement attackierte, so wie er es schon oft machte, hatte Kiprop die perfekte Antwort parat. Er nahm den Schwung dieser Tempoverschärfung auf, schob sich ausgangs der Kurve neben Makhloufi und den auf der Innenbahn sprintenden Abdalaati Iguider und zeigte seinen Rivalen, wer der Chef im Ring ist. In einer für ein Meisterschaftsrennen sehr guten Zeit von 3:34,40 Minuten setzte sich Kiprop klar durch und freute sich über seinen vierten Titel auf globaler Ebene, dem zweiten im Olympiastadion von Peking nach seinem Olympiasieg vor sieben Jahren. „Ich bin sehr sehr glücklich. Diese Goldmedaille zu holen, war eine sehr schwierige Aufgabe“, gab der Sieger anschließend kenianisch-emotionslos zu Protokoll.

Wundersprint von Manangoi
Ein kenianischer Doppelsieg war in den Erwartungshaltungen nicht aus der Welt. Allerdings hatte man eher Silas Kiplagat auf der Rechnung. Doch dank eines monstermäßigen Schlusssprints spurtete der erst 22 Jahre alte Elijah Manangoi im größten Rennen seiner bisherigen Laufbahn an zahlreichen seiner Konkurrenten vorbei und jubelte im Ziel über eine überraschende Silbermedaille. Mit einem wahren Kraftakt sicherte sich der Marokkaner Abdalaati Iguider, der die Brust so sehr nach vorne warf, dass er seinen Körper fast horizontal über die Ziellinie wuchtete und unmittelbar dahinter bauchlinks auf der Bahn lag, Rang drei. Die Anstrengung hatte sich gelohnt, der Bronzemedaillengewinner von London 2012 hat nun seine erste WM-Medaille. Dagegen muss Olympiasieger Makhloufi nach Rang vier weiterhin auf sein erstes Edelmetall bei Weltmeisterschaften warten.

Amerikaner gehen erneut leer aus
Ohne Chance auf eine Medaille blieben am Ende neben Silas Kiplagat auch der Neuseeländer Nick Willis, der für seinen Schlussspurt bereits zu viel Boden eingebüßt hatte, und der US-Amerikaner Matthew Centrowitz. Damit konnte der 25-Jährige die Misere der US-amerikanischen Läufer nicht beenden, die US-Herren blieben bei sämtlichen Laufentscheidungen im Rahmen der Weltmeisterschaften 2015 unerwartet ohne Podestplatzierung. Der einzige Europäer im Feld, der Brite Charlie Grice ließ sich nicht unterbuttern und erzielte den neunten Rang.


1.500m-Lauf der Herren, Endergebnis

Gold: Asbel Kiprop (Kenia) 3:34,40 Minuten
Silber: Elijah Manangoi (Kenia) 3:34,63 Minuten
Bronze: Abdalaati Iguider (Marokko) 3:34,67 Minuten


4. Taoufik Malkhloufi (Algerien) 3:34,76 Minuten
5. Silas Kiplagat (Kenia) 3:34,81 Minuten
6. Nick Willis (Neuseeland) 3:35,46 Minuten
7. Timothy Cheruiyot (Kenia) 3:36,05 Minuten
8. Matthew Centrowitz (USA) 3:36,13 Minuten
9. Charlie Grice (Großbritannien) 3:36,21 Minuten
10. Leonel Manzano (USA) 3:37,26 Minuten
11. Robby Andrews (USA) 3:38,29 Minuten
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IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 in Peking
Text: SIP / TK
Foto: Getty Images for IAAF