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Schnellen Schrittes eilt Sieger Laban Korir über die Zielgerade.
NEWS
Tiroler Doppelschlag bei Halbmarathon-ÖM in Klagenfurt
Simon Lechleinter und Karin Freitag sind die Halbmarathon-Staatsmeister 2015. Beim 14. Wörthersee Halbmarathon im Rahmen von Kärnten Läuft muss Lechleitner bis zum Ziel hart kämpfen, während Freitag einen Start-Ziel-Sieg feiert. In der Gesamtwertung siegen der Kenianer Laban Korir und die Kroatin Lisa Nemec.
„Ich wollte heute gewinnen und bin happy, dass es gelungen ist. Im Finale habe ich es mit letzter Kraft geschafft, vorne zu bleiben“, bilanzierte ein erschöpfter Simon Lechleitner (LG Decker Itter) nach einem erfolgreichen Auftritt. Bis dato hatte er neunmal Silber und Bronze bei nationalen Titelkämpfen in diversen Disziplinen geholt, nun hat es für den erfahrenen 36-Jährigen endlich zum großen Triumph gereicht. Der beste Österreicher beim diesjährigen Vienna City Marathon, der sich mitten in der Vorbereitung auf den Berlin Marathon befindet, hatte aus einer starken Gruppe heraus immer wieder attackiert und sich schließlich gut sechs Kilometer vor dem Ziel erfolgreich abgesetzt, mit Endris Seid (LCAV Jodl Packaging) als erstem österreichischen Verfolger, der das mitreißende Rennen um den Staatsmeistertitel bis zum Ende offen hielt. Der Tiroler erreichte das Ziel schlussendlich in einer Zeit von 1:08:27 Stunden und hatte 30 Sekunden Vorsprung auf Endris Seid, in dessen Windschatten der Überraschungs-Dritten Christian Robin (LC Villach) die Ziellinie überquerte. Damit verhinderte ausgerechnet ein Vereinskollege einen weiteren Medaillengewinn durch den erfahrenen Lokalmatador Roman Weger (LC Villach). Simon Lechleitner profitierte auch von der kurzfristigen Absage des Topfavoriten Christian Pflügl (SK Voest), der aufgrund von Rückenschmerzen von einem Start absah.

Freitag souverän
Keine offenen Fragen gab es vom Start weg bei den Staatsmeisterschaften der Damen: Karin Freitag (LG Decker Itter) beherrschte die Konkurrenz und siegte in einer Zeit von 1:18:58 Stunden. Für die 35-jährige Tirolerin bedeutete dieser Erfolg den ersten Staatsmeistertitel im Halbmarathon nach vier Titelgewinnen in Folge im Marathon. Das Podest komplettierten Maria Hochegger (Running Team Lannach), 2014 Siegerin des Halbmarathons im Rahmen des Salzburg Marathon, in 1:21:57 Stunden und Natalia Steiger (Leichtathletik Mittelburgenland) in 1:25:55 Stunden. Die aussichtsreiche Medaillenkandidatin Susanne Mair (Union Raika Lienz) fehlte an der Startlinie in Velden, nachdem sie am Freitag beim Rückweg vom Training von einem Mähwerk erfasst und schwer verletzt wurde (Planet-Running berichtete). Die 21-jährige Osttirolerin erlitt dabei mehrere Knochenbrüche in den Beinen, musste operiert werden und liegt aus reiner Vorsichtsmaßnahme auf der Intensivstation des Bezirkskrankenhaus Lienz.

Kenianer dominant
Nachdem im vergangenen Jahr der Kenianer Geoffrey Ronoh für die erste und bisher einzige Halbmarathonzeit unter einer Stunde auf österreichischem Boden gesorgt hatte, erzielte die Elite in diesem Jahr bei idealen Laufbedingungen bei Temperaturen um 18°C auf einer leicht adaptierten Strecke von Velden nach Klagenfurt keine sensationelle Zeiten. Dafür war das Rennen umso spannender, denn bis kurz vor dem Ziel kamen gleich vier Kenianer für den Sieg in Frage. Am Ende setzte sich Laban Korir in einer guten Zeit von 1:01:52 Stunden vor seinen Landsleuten Philemon Rono und David Kosgei durch. Der 30-jährige Kenianer, der mit dem bekannten Manager Jos Hermens zusammenarbeitet, erzielte bereits Spitzenergebnisse beim Amsterdam Marathon und beim Chicago Marathon und gewann im Frühling 2014 den Linz Marathon sowie im darauffolgenden Herbst den Toronto Marathon. Titelverteidiger Geoffrey Ronoh, im vergangenen Jahr der Shootingstar im Halbmarathon, musste sich dieses Mal mit dem fünften Platz zufrieden geben. Der zweifache Marathon-Weltmeister Abel Kirui, der heuer die WM-Qualifikation nicht geschafft hat, musste sich hinter Berglauf-Spezialist Petro Mamu aus Eritrea mit Rang sieben begnügen, der deutsche Philipp Pflieger kam auf Position acht ins Ziel.

Hahner-Zwillinie auf den Rängen sechs und sieben
Im Rennen der Damen konnte überraschend die Kroatin Lisa Nemec die starken Kenianerinnen in die Schranken weisen. Die ehemalige Siegerin des Linz Marathon und erste kroatische Marathon-Läuferin, die sich jemals für die Olympischen Spiele qualifizieren konnte, benötigte für die 21,0975 Kilometer lange Strecke eine Zeit von 1:11:04 Stunden. Damit war die EM-Vierte von Zürich deutlich schneller als die Kenianerinnen Viola Jepchumba und Esther Macharia. Lucy Murigi, der wohl bekannteste Namen im Feld, musste sich mit Rang vier zufrieden geben. Den Wörthersee Halbmarathon als Leistungstest für die anstehenden Marathon-Aufgaben im Herbst absolvierten auch die Hahner-Zwillinge. Anna Hahner kam als zweitbeste Europäerin auf dem sechsten Platz ins Ziel, Lisa Hahner reihte sich gut eineinhalb Minuten später direkt dahinter in die Resultatliste ein.


Ergebnis Wörthersee Halbmarathon

Herren
1. Laban Korir (KEN) 1:01:52 Stunden
2. Philemon Rono (KEN) 1:02:02 Stunden
3. David Kosgei (KEN) 1:02:13 Stunden
4. Paul Mwangi (KEN) 1:02:20 Stunden
5. Geoffrey Ronoh (KEN) 1:02:49 Stunden
6. Petru Mamu (ERI) 1:03:40 Stunden
7. Abel Kirui (KEN) 1:03:42 Stunden
8. Philipp Pflieger (GER) 1:04:47 Stunden
9. Paul Schmidt (GER) 1:06:18 Stunden
10. Micah Samoei (KEN) 1:06:46 Stunden

Damen
1. Lisa Nemec (CRO) 1:11:04 Stunden
2. Viola Jepchumba (KEN) 1:12:12 Stunden
3. Esther Macharia (KEN) 1:12:15 Stunden
4. Lucy Murigi (KEN) 1:12:59 Stunden
5. Addisalem Mekonnen (ETH) 1:15:00 Stunden
6. Anna Hahner (GER) 1:15:14 Stunden
7. Lisa Hahner (GER) 1:16:55 Stunden
8. Tina Fischl (GER) 1:17:28 Stunden
9. Steffi Volke (GER) 1:17:59 Stunden
10. Karin Freitag (AUT) 1:18:58 Stunden

Staatsmeisterschaften der Herren
1. Simon Lechleitner (AUT) 1:08:27 Stunden
2. Endris Seid (AUT) 1:08:57 Stunden
3. Robin Christian (AUT) 1:08:58 Stunden
4. Roman Weger (AUT) 1:09:15 Stunden
5. Dieter Pratscher (AUT) 1:09:20 Stunden

Staatsmeisterschaften der Damen
1. Karin Freitag (AUT) 1:18:58 Stunden
2. Maria Hochegger (AUT) 1:21:57 Sunden
3. Natalia Steiger (AUT) 1:25:55 Stunden
4. Carola Bendl-Tschiedel (AUT) 1:27:57 Stunden
5. Monika Winkler (AUT) 1:28:00 Stunden

Kärnten Läuft
Text: SIP / TK
Foto: SIP / Johannes Langer