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GESUNDHEIT UND ERNäHRUNG
Ist Saft aus Wassermelone der neue Powerdrink für Läufer?
Die in Wassermelonensaft enthaltene Aminosäure Citrullin schneidet in einer wissenschaftlichen Untersuchung besser ab als das bewährte Arginin. Doch die zu geringe Konzentration lässt ein Trendsetting eher unwahrscheinlich erscheinen.
In einer Studie, welche vor einigen Monaten in der Fachzeitschrift „Journal of applied Physiology“ veröffentlich wurde, stellte ein Forscherteam aus England einen interessanten Vergleich an. Zehn freiwillige Probanden tranken eine Woche lang regelmäßig Saft aus roten Rüben, eine Woche lang Saft aus Wassermelonen und eine Woche lang einen neutralen Fruchtsaft, der als Placebo-Effekt in die Untersuchung mit einkalkuliert wurde. Jeweils am Ende der Woche, also am sechsten und siebten Tag, wurden die Probanden einem Trainingsprogramm unterzogen, welches intensive Belastungen wie Sprints von wenigen Minuten vorsah. Dabei erzielte die Aminosäure Citrullin, welche konzentriert in Wassermelonen enthalten ist, die besten Werte, verbesserte den Blutdruck und erzeugte somit einen Leistungsboost, welcher rund eine Minute anhielt, aber besonders in den ersten 20-25 Sekunden vorteilhaft ausfiel. Im Vergleich schnitt die Aminosäure Arginin, welche in roten Rüben konzentriert enthalten ist, kaum besser als der Placeboeffekt ab. Die Forscher bilanzierten eine Leistungssteigerung von bis zu 12% durch Citrullin, allerdings sei dieser Wert laut Experten mit Vorsicht zu genießen, da die Studie nichts über die Leistungsfähigkeit der Probanden und deren physischem Zustand bekannt gab.

Vorteilhafte Aufnahme, geringe Konzentration

Arginin ist seit längerem als leistungssteigernde Substanz bekannt und hat sich als solche auch unter Läufern etabliert. Das Problem ist: Wird Arginin auf oralem Wege eingenommen, wird der Großteil von Bakterien im Darm zersetzt. Nur rund 1% des aufgenommenen Arginins kann vom Körper letztendlich für eine höhere sportliche Leistung genutzt werden. Dagegen wird Citrullin im Darm nicht zersetzt. Das Problem ist allerdings ein simples: Da ein Liter Wassermelonensaft lediglich 2,33 Gramm Citrullin enthält, müsse ein Sportler zweieinhalb Liter Wassermelonensaft trinken, um die in dieser Studie verwendete Dosis zu erreichen.
Text: SIP / TK
Foto: SIP