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Andrea Mayr war bereits in den ersten Passage allein auf weiter Flur an der Spitze des Rennens.
NEWS
Andrea Mayr gewinnt zum vierten Mal Berglauf-EM-Gold
Andrea Mayr ist ihrer Favoritenrolle bei den 21. Berglauf-Europameisterschaften in Porto Moniz gerecht geworden und sichert sich zum vierten Mal die Goldmedaille. Auch in der Teamwertung feiern die Österreicherinnen Edelmetall. Bei den Herren geht der Sieg nach Norwegen.
Nie zuvor hat eine Läuferin die Berglauf-Europameisterschaften dreimal in Serie gewonnen. Dieser Erfolgslauf der Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) ist umso erstaunlicher, da sie genau seit Beginn dieser Zeitspanne als Ärztin einem Vollzeitjob nachgeht und trotzdem beeindruckende Erfolge feiert. Neben zahlreichen Siegen in dominanter Manier im Berglauf hat die 35-Jährige im Frühjahr auch einen neuen ÖLV-Rekord im Halbmarathon markiert und plant, im kommenden Sommer bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im Marathon an den Start zu gehen.

Frühe Vorentscheidung
Auf der 8,25 Kilometer langen Strecke auf der portugiesischen Urlaubsinsel Madeira mussten die Damen 850 Höhenmeter bewältigen – den überwiegenden Teil auf der ersten Streckenhälfte. Demnach attackierte die Topfavoritin bereits von Anfang an auf jenem Streckenteil, auf dem sie ihre Überlegenheit am besten ausspielen konnte. Bereits kurz nach Halbzeit des Rennens hatte Mayr zwei Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz, im relativ flachen Gelände des Schlussteils sicherte die Oberösterreicherin ihren großen Vorsprung problemlos ab und gewann in einer Zeit von 50:40 Minuten. Spannender war da das Rennen um die Medaillen, in dem auch die Vorarlbergerin Sabine Reiner (hellblau.POWERTEAM) eine gute Rolle spielte. Am Ende ging die EM-Dritte des Vorjahres als Viertplatzierte unglücklicherweise knapp leer aus. Das lag vor allen Dingen an der überraschend starken Norwegerin Eli Anne Dvergsdal, die unerwartet die Silbermedaille vor der Britin Emma Clayton gewann.

Team-Silber
Die hervorragenden Leistungen von Andrea Mayr und Sabine Reiner wirkten sich gewinnbringend auf die Teamwertung aus. Pro Nation fielen die besten drei Platzierungen ins Gewicht, wurden addiert und die Teams gelistet. Die wenigsten Punkte erzielte Großbritannien mit drei Läuferinnen unter den besten Zehn der Einzelwertung. Hinter den britischen Goldmedaillengewinnerinnen erzielte Österreich den zweiten Platz, den Susanne Mair (Union Raika Lienz) mit Rang 18 absicherte. Österreichs vierte Teilnehmerin, die erfahrene Karin Freitag (LG Decker Itter) kam auf Rang 20 ins Ziel. Team-Bronze ging an das französische Team, nachdem das hochgelobte italienische ein wahrhaftiges Debakel erlebte. Die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Alice Gaggi kam als beste Italienerin auf Rang zehn ins Ziel, Antonella Confortola belegte gar nur Rang 19. So blieb in der Teamwertung nur der enttäuschende vierte Rang unmittelbar vor Deutschland, das mit den Rängen zwölf von Monique Siegel und 14 von Melanie Noll zwei vernünftige Einzel-Ergebnisse erzielte.

Deutscher Sieg bei den Juniorinnen
Noch erfolgreicher agierte der DLV im Rennen der Juniorinnen über vier Kilometer, auf dem die Teilnehmerinnen einen Höhenunterschied von 400 Metern absolvieren mussten. Sarah Kistner lief in einer Zeit von 21:26 Minuten einen deutlichen Sieg heraus und gewann Gold vor Michaela Stranska aus Tschechien und Elsa Racasan aus Frankreich. Als beste österreichische Juniorin kam Verena Streitberger (Union Salzburg LA) auf Rang acht ins Ziel, Julia Praxmarer (LG Decker Itter) belegte Rang 20 und Lisa Achleitner (SC LT Breitenbach) Rang 26. Mit drei Platzierten unter den besten elf gewann Deutschland die Teamwertung vor Tschechien und der Türkei.

Norwegischer Überraschungssieg
Ein spannendes Rennen entwickelte sich bei den Herren, die auf einer 11,85 Kilometer langen Strecke die Höhendistanz von 1.250 Meter überwinden mussten. Zur Halbzeit lag der Norweger Johan Bugge gleich auf mit Titelverteidiger Bernard Dematteis. Der zweifache italienische Europameister hatte sich aber zu Beginn übernommen und konnte das Tempo des Norwegers nicht mehr halten. Bugge kam in der Schlussphase jedoch unter Druck, da der Schweizer Verfolger David Schneider im Finale noch einmal aufdrehte und den Abstand bedrohlich schmelzen ließ. Doch der 24-jährige Skandinavier ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und siegte in einer Zeit von 1:02:35 Stunden. Der in Wien lebende David Schneider sicherte sich die Silbermedaille vor dem Italiener Alex Baldaccini. Dematteis wurde im Finale noch auf Rang sieben durchgereicht. Eine Leistung im Rahmen der Erwartungen lieferten Österreichs Starter ab: Martin Hohenwarter (LC Villach) belegte Rang 18, Stefan Paternoster (SC Seefeld) Rang 30 und Jakob Mayer (LT Dornbirn) Rang 41. Damit platzierte sich Österreich in der Teamwertung auf Rang neun. Der Sieg ging an die Italiener, die in der Einzelwertung die Ränge drei, sechs und sieben belegten, vor Großbritannien und der Schweiz. Mit den Rängen zehn und 15 sicherten Pascal Egli und Daniel Lustenberger gemeinsam mit David Schneider diesen tollen Erfolg für die Schweizer, die in den letzten Jahren eher bei den Damen geglänzt haben.

Aarvik Junioren-Europameister
Keine Nation holte bei den Berglauf-Europameisterschaften auf Madeira derartig viele Einzelmedaillen wie Norwegen. Stian Övergaard Aarvik sicherte sich nämlich im Rennen der Junioren über 8,25 Kilometer in einer Zeit von 48:17 Minuten die Goldmedaille vor den beiden Türken Abdullah Yorulmaz und Mustafa Göksel. In der Teamwertung siegte die Türkei vor Italien und Großbritannien.


Ergebnisse Berglauf-Europameisterschaften 2015

Herren (11,85 km)
1. Johan Bugge (Norwegen) 1:02:35 Stunden
2. David Schneider (Schweiz) 1:02:49 Stunden
3. Alex Baldaccini (Italien) 1:02:56 Stunden
4. Robbie Simpson (Großbritannien) 1:03:20 Stunden
5. Andrew Douglas (Großbritannien) 1:03:32 Stunden

18. Stefan Hohenwarter (Österreich) 1:06:06 Stunden
30. Stefan Paternoster (Österreich) 1:07:32 Stunden
41. Jakob Mayer (Österreich) 1:08:55 Stunden

Herren Teamwertung
1. Italien 16 Punkte
2. Großbritannien 26 Punkte
3. Schweiz 27 Punkte

9. Österreich 89 Punkte

Junioren (8,25 km)
1. Stian Övergaard Aarvik (Norwegen) 48:17 Minuten
2. Abdullah Yorulmaz (Türkei) 49:03 Minuten
3. Mustafa Göksel (Türkei) 49:08 Minuten

Junioren Teamwertung
1. Türkei 15 Punkte
2. Italien 19 Punkte
3. Großbritannien 25 Punkte

Damen (8,25 km)
1. Andrea Mayr (Österreich) 50:40 Minuten
2. Eli Anne Dvergsdal (Norwegen) 53:05 Minuten
3. Emma Clayton (Großbritannien) 53:36 Minuten
4. Sabine Reiner (Österreich) 54:23 Minuten
5. Lucija Krkoc (Slowenien) 54:53 Minuten

18. Susanne Mair (Österreich) 57:04 Minuten
20. Karin Freitag (Östereich) 57:12 Minuten

Damen Teamwertung
1. Großbritannien 18 Punkte
2. Österreich 23 Punkte
3. Frankreich 38 Punkte

Juniorinnen (4 km)
1. Sarah Kistner (Deutschland) 21:26 Minuten
2. Michael Stranska (Tschechien) 22:10 Minuten
3. Elsa Racasan (Frankreich) 22:14 Minuten

8. Verena Streitberger (Österreich) 23:23 Minuten
20. Julia Praxmarer (Österreich) 24:22 Minuten
26. Lisa Achleitner (Österreich) 25:17 Minuten

Juniorinnen Teamwertung
1. Deutschland 19 Punkte
2. Tschechien 22 Punkte
3. Türkei 23 Punkte

7. Österreich 54 Punkte

Berglauf-EM 2015
Text: SIP / TK
Foto: ÖLV / Schmuck