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Andrea Mayr, hier beim Jungfrau Marathon 2013, ist das Nonplusultra im internationalen Berglauf der letzten Jahre.
NEWS
Andrea Mayr Topfavoritin auf Berglauf-EM-Gold auf Madeira
Bei den 21. Berglauf-Europameisterschaften auf Madeira gibt es nur eine Favoritin auf die Goldmedaille. Andrea Mayr, die bereits dreimal gewinnen konnte, zeigte sich zuletzt in Hochform. Das österreichische Damen-Team hat auch eine Medaille in der Teamwertung ins Auge gefasst.
Im letzten Jahr ist Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) im internationalen Berglauf alles in Grund und Boden gelaufen und hat alle Rennen, an denen sie teilgenommen hat, mit teilweise verwunderlichem Vorsprung gewonnen. Diese Leistungen hieven die 35-jährige Oberösterreicherin in die absolute Favoritenrolle auf die Goldmedaille bei den 21. Berglauf-Europameisterschaften, die zum zweiten Mal in Portugal ausgetragen werden. Mayr ist zweifache Titelverteidigerin, neben den Auflagen in Gap 2014 und Borovets 2013 hatte sie auch vor zehn Jahren beim Heimspiel in Heiligenblut triumphieren können.

Anstiege auf der ersten Hälfte
Bei Bergläufen mit rein ansteigender Strecke scheint Andrea Mayr quasi unschlagbar, bei internationalen Meisterschaften werden häufig aber so genannte Up & Downhill Kurse gewählt. Deshalb dürfte die 7,33 Kilometer lange Strecke in Porto Moniz, einer kleinen Ortschaft am nordwestlichen Ufer der portugiesischen Urlaubsinsel Madeira, welche gut 900 Kilometer entfernt vom europäischen Festland im Atlantischen Ozean liegt, entgegen kommen. Denn die Anstiege überwiegen, insgesamt müssen die Damen 850 Höhenmeter bewältigen. Der Großteil der ansteigenden Passagen befindet sich auf der ersten Streckenhälfte, während die zweite beinahe flach ist mit einigen Abwärtspassagen.

Österreich Medaillenkandidat
Neben einem Erfolg durch Andrea Mayr in der Einzelwertung erhofft sich der ÖLV weitere Medaillen bei den Damen. Mit Sabine Reiner (hellblau.POWERTEAM), Susanne Mayr (Union Raina Lienz) und Karin Freitag (LG Decker Itter) stellt Österreich ein starkes Team. Für die Teamwertung werden die drei besten Läuferinnen pro Nation gewertet. Die erfahrene Vorarlbergerin Sabine Reiner ist immer auch für einen Erfolg im Einzelrennen gut, schließlich stand sie im vergangenen Jahr als Dritte ebenfalls auf dem Podest.

Weitere Medaillenkandidatinnen sind die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Alice Gaggi aus Italien, ihre erfahrene Landsfrau und Spitzen-Langläuferin Antonella Confortola, Emma Clayton aus Großbritannien, Lucija Krkoc aus Slowenien und die Tschechin Pavla Schorna-Matyasova, die 2012 Bronze gewann. Für Deutschland sind Tina Fischl, Nicole Kruhme, Melanie Noll und Monique Siegel am Start, wobei am ehesten Melanie Noll eine Spitzenplatzierung zuzutrauen ist. Der Schweizer Verband, der in den letzten sechs Jahren immerhin dreimal die Gewinnerin der Goldmedaille stellte, schickt keine Athletinnen nach Madeira. Große Abwesende ist die mehrfache Medaillengewinnerin Mateja Kosovelj aus Slowenien.

Neben Österreich zählen Italien, das in den letzten sechs Jahren fünfmal vorne lag, und Großbritannien zu den größten Anwärterinnen auf eine Medaille in der Nationenwertung. Gewänne Österreich Team-Gold, wäre es eine Premiere.

Spannendes Rennen bei den Herren
Im 11,85 Kilometer langen Bewerb der Herren, die 1.250 Höhenmeter überwinden müssen, treffen jene beiden Läufer aufeinander, die sämtliche Goldmedaillen der letzten acht Jahr abgeräumt haben. Sowohl 2013 als auch 2014 triumphierte der Italiener Bernard Dematteis, in den sechs Jahren davor war der Türke Ahmet Arslan nicht zu schlagen. Die beiden gehören auch in diesem Jahr zur engen Favoritenkreis. Ebenfalls um die Medaillen kämpfen Alex Baldaccini und Martin Dematteis, Bernards Bruder, der ebenfalls bereits zwei EM-Medaillen auf der Habenseite hat, aus Italien, der Brite Robbie Simpson, im vergangenen Jahr Silbermedaillengewinner, und der Franzose Julien Rancon.

Für den ÖLV gehen die schnellsten drei der diesjährigen Staatsmeisterschaften ins Rennen: Markus Hohenwarter (LC Villach), Stefan Paternoster (SC Seefeld) und Jakob Mayer (TS Dornbirn). Im Gegensatz zur Entscheidung bei den Damen sind jedoch keine Medaillen zu erwarten. Deutschland schickt Benedikt Hoffman, Stefan Hubert, Joseph Katib und Jonas Lehmann ins Rennen, die Schweiz ist mit Pascal Egli, Daniel Lustenberger, Christian Mathys und David Schneider vertreten.

Es gibt schwierigere Aufgaben, als den Sieger in der Nationenwertung der Herren vorherzusagen. Die Favoritenrolle Italiens ist überdimensional: In bisher 20 Auflagen hat Italien übrigens nur einmal nicht Team-Gold gewonnen, das war im Jahre 1996.

Juniorinnen-Quartett
Während das Rennen der Junioren ohne österreichische Beteiligung über die Bühne geht, sind bei den Juniorinnen gleich drei heimische Nachwuchsathletinnen vertreten. Neben Verena Streitberger (Union Salzburg LA), die am vergangenen Wochenende beim Salzburger Frauenlauf Rang zwei über zehn Kilometer belegt hat, sind dies Lisa Achleitner (SC LT Breitenbach) und Julia Praxmarer (LG Decker Itter). Die Juniorinnen müssen auf einer vier Kilometer langen Strecke eine Höhendifferenz von 400 Metern bewältigen.

Berglauf-EM 2015
Text: SIP / TK
Foto: SIP / Johannes Langer