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Sie scheint ein Abo auf den Staatsmeistertitel zu haben: Karin Freitag sicherte sich in Linz bereits zum vierten Mal in Folge die Goldmedaille.
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Linz Marathon: Kemboi und Freitag erneut Staatsmeister
Die Kenianer Anthony Maritiem und Sarah Jebet gewinnen den 14. Linz Marathon, in dessen Rahmen sich Karin Freitag zum vierten Mal in Serie den österreichischen Staatsmeistertitel im Marathonlauf holt. In einem großartigen Duell setzt sie sich knapp gegen Cornelia Köpper durch. Bei den Herren verteidigt erwartungsgemäß Edwin Kemboi den Staatsmeistertitel.
Weit mehr als 30 Kilometer war es ein Duell auf Augenhöhe – der mit Spannung erwartete Zweikampf zwischen Karin Freitag (LG Decker Itter) und Cornelia Köpper (Tristyle Runners) um den Staatsmeisterschaftstitel in den Straßen von Linz. Die Tirolerin wich der Wienerin nicht von der Seite, merkte aber dann, dass sie noch genügend Energie im Körper hatte, um aus dem ohnehin bereits hohen Tempo noch etwas zu beschleunigen. Bei Kilometer 34 war es dann soweit, Freitag löste sich von ihrer Begleiterin und stürmte in Richtung vierter Staatsmeistertitel in Folge. 2012 und 2014 in Salzburg sowie 2013 in Graz war die routinierte Läuferin bereits vorne, der Titel 2015 in Linz hatte eine besondere Note. In einer Zeit 2:42:32 Stunden, die für Gesamtrang drei reichte, steigerte Freitag ihre persönliche Bestleistung bei nahezu optimalen Bedingungen um knapp zwei Minuten. „Wir haben natürlich beide von uns gegenseitig profitiert, Cornelia und ich. Dadurch, dass wir ein ähnliches Leistungsniveau haben, konnten wir beide ein gutes Tempo gehen und waren nie alleine unterwegs“, erklärte die Tirolerin. „Ich bin überglücklich und freue mich sehr.“ Hochwertig war nicht nur dieses Duell, sondern auch die gegenseitige Anerkennung: Freitag empfing ihre Rivalin Köpper hinter der Ziellinie mit offenen Armen. Auch die 32-Jährige durfte sich über eine deutliche neue persönliche Bestleistung freuen, 2:43:10 Stunden.

Kenianischer Sieg
Im Kampf um den Sieg beim Linz Marathon setzte sich die Kenianerin Sarah Jebet frühzeitig von ihrer Landsfrau Irene Chepkirui ab und siegte in einer Zeit von 2:32:52 Stunden, zweieinhalb Minuten betrug der Abstand zwischen Siegerin und erster Verfolgerin im Ziel.

Kemboi im Alleingang
So spannend das Rennen um den Staatsmeistertitel bei den Damen, wo Julia Grafenberger (LAC Amateure Steyr) die Bronzemedaille gewann, so einseitig und unspektakulär war jenes bei den Herren. Als haushoher Favorit verfolgte Edwin Kemboi (LAC Klagenfurt) eine eigenwillige Taktik. Dadurch dass er in Dubai in diesem Jahr bereits einen Marathon gelaufen ist, der ihn mit einer starken Leistung von 2:14:05 Stunden sogar die WM-Qualifikation brachte, war sein Ziel einzig und allein der Titel. So ging der 30-Jährige die ersten paar Kilometer mit der Spitzengruppe an, um sich nachher plangemäß zurückfallen zu lassen und seinen eigenen Rhythmus bis ins Ziel zu verfolgen. Das gelang, in einer Zeit von 2:21:03 Stunden war er sogar noch rund eine Minute schneller als im Vorjahr. „Ich hatte einen klaren Plan und den habe ich durchgezogen“, zeigte sich der Kenianer, der seit dem vergangenen Jahr für Österreich startberechtigt ist, zufrieden. Als Gesamt-Neunter war er im Rahmen der nationalen Titelkämpfe ungefährdet, Robert Gruber als Zehnter (Kolland Topsport Gaal in 2:27:47 Stunden) und Wolfgang Wallner als Elfter (LAG NÖ Mitte in 2:32:14 Stunden) holten die restlichen Medaillen. Dass die ÖLV-Marathon-Staatsmeisterschaften bei den Herren unterdurchschnittlich schwach besetzt waren, dafür konnten die Anwesenden, die tolle Leistungen zeigten, nichts!

Maritiem der beste
Im Elitefeld richtete Athleten-Koordinator Viktor Röthlin in Absprache mit dem Veranstalter alles auf die Verbesserung des Streckenrekordes von Alexander Kuzin (2:07:33 Stunden) aus. Die Bedingungen waren ideal dafür und so gingen die Pacemaker mit einem ordentlichen Schwung ins Rennen. 1:03:40 Stunden zeigte die Zwischenzeit beim Halbmarathon, alles im Plan. Doch die Quittung für das flinke Angangstempo war bereits präsentiert. Die Pacemaker waren bis auf Daniel Kosgei bereits draußen und mit Henry Sugut, der dreifache Sieger des Vienna City Marathon, bereits abgehängt. Als wenig später der Äthiopier Abraham Bekele einen Tag nach einer äußerst beschwerlichen und belastenden Anreise von Addis Abeba nach Wien das Tempo an der Spitze nicht mehr mitgehen konnte, waren mit Alfred Kering und Anthony Maritiem nur noch zwei an der Spitze verblieben. Doch auch das Duell der beiden Kenianer war früh entschieden, noch vor der 30-Kilometer-Marke machte sich Maritiem auf die Reise. Der Sieger des Köln Marathon des letzten Jahres bliebt somit auch beim zweiten Marathon seiner Karriere ungeschlagen, da das Rennen aber von Minute zu Minute langsamer wurde, verpasste Linz den anvisierten Streckenrekord deutlich. Dennoch schaffte der 28-jährige Kenianer in einer Siegerzeit von 2:09:39 Stunden eine deutliche Verbesserung der eigenen Bestzeit.

Schweiz im „Meister-Duell“ vorne
Alfred Kering, im vergangenen Jahr Dritter des Vienna City Marathon, erreichte völlig ausgepumpt in einer Zeit von 2:11:55 Stunden Rang zwei, eine Minute dahinter kam der Äthiopier Abraham Bekele ins Ziel. Henry Sugut ist definitiv nicht mehr in der Form früherer Jahre und musste sich mit Rang fünf zufrieden geben. Im Dreikampf der amtierenden nationalen Meister setzte sich der Schweizer Patrick Wieser in neuer persönlicher Bestleistung von 2:17:20 Stunden vor dem Deutschen Tobias Schreindl und dem Österreicher Edwin Kemboi durch.

Teilnehmerrekord
Über 19.000 Läuferinnen und Läufer haben am Linz Marathon 2015 teilgenommen, damit hat die oberösterreichische Hauptstadt ihren Stellenwert als zweitgrößte Laufveranstaltung Österreichs hinter dem Vienna City Marathon eindrucksvoll verteidigt.


Ergebnisse Linz Marathon

Herren
1. Anthony Maritiem (KEN) 2:09:39 Stunden
2. Alfred Kering (KEN) 2:11:55 Stunden
3. Abraham Bekele (ETH) 2:13:02 Stunden
4. Samson Mungai (KEN) 2:13:53 Stunden
5. Henry Sugut (KEN) 2:14:52 Stunden
6. Patrick Wieser (SUI) 2:17:20 Stunden
7. Tobias Schreindl (GER) 2:18:32 Stunden
8. Daniel Kosgei (KEN) 2:18:33 Stunden
9. Edwin Kemboi (AUT) 2:21:03 Stunden
10. Robert Gruber (AUT) 2:27:47 Stunden

Damen
1. Sarah Jebet (KEN) 2:32:52 Stunden
2. Irene Chepkirui (KEN) 2:35:30 Stunden
3. Karin Freitag (AUT) 2:42:32 Stunden
4. Cornelia Köpper (AUT) 2:43:10 Stunden
5. Daneja Grandovec (SLO) 2:50:20 Stunden
6. Julia Grafenberger (AUT) 2:53:03 Stunden
7. Cornelia Moser (AUT) 2:54:10 Stunden
8. Bernadette Schuster (AUT) 2:57:18 Stunden
9. Veronika Limberger (AUT) 3:03:38 Stunden
10. Elisabeth Reiter (AUT) 3:04:59 Stunden

Linz Marathon
Text: SIP / TK
Foto: ÖLV / GEPA Pictures