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Brenton Rowe kämpfte sich bei seinem Hallen-Debüt zu einer neuen persönlichen Bestleistung über 3.000m.
NEWS
Grünberg scheitert trotz Rekord wie Vojta und Rowe im Vorkampf
Keine Chance auf Finalteilnahmen haben Österreichs 3.000-Läufer Andreas Vojta und Brenton Rowe, sie scheitern nicht überraschend bereits in den Vorläufen. Das Fazit der beiden könnte jedoch kaum unterschiedlicher ausfallen. Trotz eines neuen österreichischen Rekords ist auch für Kira Grünberg bereits nach der Qualifikation Endstation.
Brenton Rowe (team2012.at) zeigte im ersten von zwei Vorläufen über 3.000m eine durchaus beachtliche Leistung und hielt sich von Beginn des Rennens an im Mittelfeld des zwölfköpfigen Feldes auf. Auch als es zum Schluss um die Wurst ging, hielt der für Österreich laufende Australier dagegen und erreichte das Ziel auf Rang acht. In einer Zeit von 7:53,28 Minuten unterbot er seine persönliche Bestleistung, welche er vor vier Jahren im australischen Newcastle erzielt hatte, um über vier Sekunden. In Prag feierte der 27-Jährige sein Debüt in der Halle, welches dank dieser beachtlichen Leistung durchaus gelang, auch wenn Rowe am Ende des Tages das Finale recht deutlich verpasste. Für den Endlauf, für den sich der spanische Oldie Jesus Espana als Letzter noch qualifizierte, hätte Rowe knapp zwei Sekunden schneller und vier Positionen besser platziert sein müssen. „Mit der Zeit bin ich sehr zufrieden. Es war eine tolle Atmosphäre. Es ist nicht viel Platz zum Überholen auf der 200m-Bahn, ich fühlte mich wie im Boxring und habe einige Kratzer abbekommen“, analysierte Rowe seinen Debüt-Auftritt bei einer Hallen-Meisterschaft.

Vojta ohne Chance
Nicht den Hauch einer Chance hatte Andreas Vojta (team2012.at) im zweiten und schnelleren der beiden Vorläufe. Zwar setzte sich der Österreicher sofort nach dem Start auf Rang zwei hinter Espana, doch dieser Antritt war nur ein kleines Strohfeuer. Als der Türke Ali Kaya nach 300m das Zepter in die Hand nahm und sein Tempo anschlug, konnte der Österreicher kaum mehr reagieren und hatte bereits zur Halbzeit den Anschluss an die Spitzengruppe klar verloren. Die Höchststrafe einer Überrundung konnte der 25-Jährige nur haarscharf verhindern, denn Kaya gab seinen Platz an der Sonne nicht wieder ab, setzte sogar im Finale zu und stürmte in der letzten Runde allen davon zur schnellsten Vorlaufzeit von 7:45,65 Minuten. Hinter ihm erzielten der in Marokko geborene Spanier Adel Mechaal, der Belgier Pieter-Jan Hannes und der Norweger Henrik Ingebrigtsen, der sich kurzfristig für einen Start auf der längeren der beiden Mittelstrecken entschieden hatte, allesamt persönliche Bestleistungen. Dagegen gelang es Vojta wie schon bei den Europameisterschaften in Zürich nicht, beim Saisonhöhepunkt seine beste Leistung abzurufen. Seine Endzeit von 8:20,56 Minuten und Rang 24 von 25 sind nicht einmal eine Randnotiz Wert, allein von seiner Qualifikationszeit, die ebenfalls nur für das hintere Mittelfeld gereicht hätte, war Vojta an diesem Abend meilenweit entfernt.

Kaya der Favorit
Der in Kenia geborene Türke Ali Kaya, Medaillengewinner über 5.000m in Zürich und bei den Crosslauf-Europameisterschaften, ist nach seiner Darbietung im Vorlauf der erklärte Favorit für das Finale am morgigen Abend. Einer seiner größten Herausforderer dürfte dabei der Deutsche Richard Ringer sein, der den ersten Vorlauf souverän vor den beiden Briten Lee Emanuel und Philip Hurst gewann. Mit Florian Orth schaffte es ein zweiter Deutscher über die Zeitregel ins Finale, Clemens Bleistein blieb dagegen auf der Strecke.

Landesrekord für Grünberg
Stabhochspringerin Kira Grünberg (ATSV Innsbruck) hat ihre Ankündigung, bei den Hallen-Europameisterschaften einen neuen österreichischen Rekord zu springen, Taten folgen lassen, als sie im dritten und letzten Versuch die Höhe von 4,45m überquerte und damit einen Zentimeter höher sprang als Doris Auer 2001 in Glasgow. „Ich bin sehr glücklich über den Rekord, bei diesem Sprung hat alles gepasst“, jubelte die 21-Jährige. Diese Leistungssteigerung – Grünberg hält seit Zürich 2014 mit ebenfalls 4,45m auch den Outdoor-Landesrekord – reichte allerdings aufgrund der beiden Fehlversuche lediglich zu Rang 15, womit die junge Tirolerin chancenlos war, das Finale zu erreichen. Die Aufsteigerin des vergangenen Jahres, die Anfang der Woche in Wien mit dem Austrian Athletics Award für Österreichs Leichtathletin des Jahres 2014 ausgezeichnet wurde, scheiterte anschließend dreimal an der Höhe von 4,55m. Sieben Springerinnen überquerten die geforderte Qualifikationsmarke von 4,60m, die Deutsche Lisa Ryzih rutschte mit im ersten Versuch überquerten 4,55m noch ins achtköpfige Finalfeld. Als Favoritin ins Finale am Samstagnachmittag gehen die Griechinnen Ekaterini Stefanidi und Nikolia Kiriakopoulou, die zuletzt in Birmingham in 4,80m einen neuen Landesrekord gesprungen ist. Herausgefordert werden sie besonders von Anzhelika Sidorova aus Russland und Marion Fiack aus Frankreich.

Hallen-EM 2015 in Prag
Text: SIP / TK
Foto: ÖLV / GEPA Pictures / Mario Kneisl