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NEWS
Wegen Ebola: Nordkorea schließt ausländische Marathonläufer aus
Aus Angst vor der in Westafrika grassierenden Ebola-Epidemie schließt der Marathon in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang laut der Information eines chinesischen Partners ausländische Teilnehmer für die heurige Ausgabe aus.
Das chinesische Reiseunternehmen Koryo, welches auf Reisen in das weitgehend isolierte kommunistische Land spezialisiert ist, teilte diese Maßnahme stellvertretend der Öffentlichkeit mit. Das Startverbot betreffe sowohl Amateur- als auch Eliteläufer. Auch wenn es für westliche Ohren absurd klingt, so wird tatsächlich die Angst vor dem Import von Ebolaviren als Grund für diesen Beschluss angegeben. Seit Oktober 2014 finden faktisch keine touristischen Reisen ins Land des diktatorischen Herrschers Kim Jong Un statt. Dennoch Einreisende werden automatisch unter eine 21-tägige Quarantäne gestellt. Die Angst vor Ebola scheint in der Demokratischen Volksrepublik Korea (in der deutschen Sprache meist als Nordkorea bezeichnet, Anm. d. Red.) demnach wirklich tief zu sitzen.

Marathonfest
Der Pjöngjang Marathon wurde erstmals 1981 ausgetragen und findet am 12. April 2015 zum 28. Mal statt. Das Datum der Austragung richtet sich nach dem „Tag der Sonne“, dem Geburtstag des „ewigen Präsidenten“ der Demokratischen Volksrepublik Korea, Kim Il Sung. Nachdem 1987 letztmals Läufer aus dem kommunistischen Osteuropa am Pjöngjang Marathon teilgenommen hatten, öffnete sich der Veranstalter erst im Jahre 2000 wieder für ausländische Starter, vorwiegend eingeladene Eliteläufer und Halbprofis, häufig in Kooperation mit ausländischen Sponsorenverträgen.

Der Pjöngjang Marathon ist alljährlich ein Festtag für den nordkoreanischen Sport. Die Bevölkerung geht auf die Straßen und bejubelt die Laufhelden frenetisch. Das Ziel des Pjöngjang Marathon befindet sich im Kim Il Sung Stadion, welches bei einem Fassungsvermögen von bis zu 80.000 Zuschauern am Tag des Marathons regelmäßig ausverkauft ist. Zur zusätzlichen Unterhaltung findet parallel zur Ankunft der Hobbyläufer traditionell ein Fußballspiel statt.

Öffnung für Gäste
Erst im vergangenen Jahr erlaubte der Veranstalter des Pjöngjang Marathon erstmals Hobbyläufern aus dem Ausland einen Start bei der größten Laufveranstaltung Nordkoreas. 225 neugierige Sportler aus aller Welt nahmen die Reise in das völlig verarmte, exotische Land auf sich und bestritten entweder einen Marathon, einen Halbmarathon oder einen 10km-Lauf. Danach war in der Welt des World Wide Web von durchgehend überraschend positiven Laufberichten zu lesen. Für dieses Jahr hatte der Veranstalter eine Vergrößerung des Kontingents für Lauftouristen angekündigt, was nun allerdings hinfällig ist.

Pjöngjang Marathon
Text: SIP / TK
Foto: runnersworld.com