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Günther Weidlinger vertraute beim Salzburg Marathon ebenfalls auf einen Energieriegel.
GESUNDHEIT UND ERNäHRUNG
Aggressiver Stärkungsplan verbessert Marathon-Leistung
Eine dänische Studie untersucht einen aggressiven Stärkungsplan für Marathonläufer auf wissenschaftliche Art und Weise und kommt zum Schluss, dass dieser die Performance während eines Marathons um 4,7% erhöhen kann.
Die dänischen Forscher versammelte eine Gruppe von 56 Läufern, welche sich in Vorbereitung auf den Kopenhagen Marathon 2013 befand. Sieben Wochen vor diesem Wettkampf traten die Probanden zu Forschungszwecken bei einem 10km-Zeitlauf an. Dabei wurde ihre Leistungsstärke analysiert. Die Forscher bildeten darauf Pärchen aus Läufern, die eine vergleichbare Bestleistung über diese Distanz aufweisen konnten. Dabei hielt sich jeweils ein Läufer an die Stärkungsstrategie der Forscher, der andere Läufer durfte sich ernähren und stärken, wie er wollte. Fünf Wochen vor dem Kopenhagen Marathon liefen die Probanden zudem einen Halbmarathon.

Der Stärkungsplan
Der spezielle Stärkungsplan der dänischen Forscher, den nur die Hälfte der Probanden kannte, stellte sich einfacher dar als vielleicht erwartet. Pro Stunde sollten die Testläufer 55 Unzen Wasser (Das entspricht ungefähr der Menge von einem dreiviertel Liter) und drei High5 EnergyGel Plus einnehmen. Diese Riegel gelten als sehr Maltodextrin-, Glukose- und Koffein-haltig, bieten deshalb aber einen schnell verfügbaren Energieschub an. Drei Energieriegel pro Stunde mag allerdings nach viel klingen. Jedenfalls sollte ein derartig aggressiver Stärkungsplan erst im Training ausprobiert werden, bevor er im Wettkampf umgesetzt wird.

Ergebnisse beim Kopenhagen bestätigen das Experiment
Beim Kopenhagen Marathon wertete das Forscherteam dann die Laufzeiten der 56 Probanden aus und verglich die Leistungen jener, die den Stärunkgsplan der Forscher verwendet hatten, mit jenen, welche sich wie gewöhnt ernährten. Die 28 Läufer der Testgruppe liefen dabei eine Durchschnittszeit von 3:38:31 Stunden und damit um 4,7% schneller als die Läufer der Kontrollgruppe, die eine Durchschnittszeit von 3:49:26 Stunden erzielten.

Studie begrenzt repräsentativ
Obwohl keiner der 56 Läufer von Magen-Darm-Problemen während des Marathons berichtete, ist diese Forschung, welche im Fachmagazin „International Journal of Sport Nutrition and Exercise“ publiziert wurde, natürlich nur begrenzt repräsentativ. Denn eine Laufleistung bei einem Marathon ist nicht einzig von der Art der Ernährung und Stärkung anhängig, sondern von zahlreichen weiteren Faktoren wie etwa der Tagesverfassung. Die Forscher versuchten zwar Paare mit ähnlicher Leistungsfähigkeit zu bilden (auf Basis derer 10km-Bestzeiten), Abweichungen sind trotzdem zu erwarten. Dennoch spielt die Ernährung und die Stärkung vor und während eines Marathons eine wichtige Rolle, demnach darf den Ergebnissen dieser Studie tatsächlich ein einigermaßen aussagekräftiger Richtwert zugesprochen werden. Kritisch angemerkt und hinterfragt werden sollte allerdings auf jeden Fall die Tatsache, dass der Hersteller des Energieriegels die Studie in Auftrag gegeben hat.
Text: SIP / TK
Foto: Salzburg Marathon / Fery Gschwandtner