Dabei gelang Andreas Vojta (team2012.at) beim Indoor-Meeting in Düsseldorf eine Punktlandung. In einer Zeit von 7:59,95 Minuten blieb er über die Distanz von 3.000m um 0,05 Sekunden unterhalb des Hallen-EM-Limits und markierte zugleich eine persönliche Bestleistung für Indoor-Bewerbe. „Das Limit ist damit in der Tasche, das Rennen war ok. Es war insofern etwas härter als gedacht, da ich in der Verfolgergruppe selbst für das Tempo sorgen musste, weil ich gemerkt habe, dass es mit dem Limit knapp wird“, analysierte Vojta sein Rennen. Nach Stabhochspringerin Kira Grünberg (ATSV Innsbruck) und Jennifer Wenth (SVS Leichtathletik), ebenfalls über 3.000m, ist Andreas Vojta der dritte ÖLV-Athlet, der das Ticket für die Hallen-Europameisterschaften in Prag bereits in der Tasche hat. Am Samstag will Vojta in Karlsruhe das EM-Limit über seine Spezialdistanz von 1.500m knacken.

Kenianischer Doppelsieg
Vojta kam im elfköpfigen Feld als zweitbester Europäer hinter dem Deutschen Richard Ringer, der auf Platz vier in einer Zeit von 7:51,17 Minuten ebenfalls eine persönliche Bestleistung lief, ins Ziel und belegte Position sechs. Auch Ringer hat das WM-Ticket mit dieser Leistung in der Tasche. „Nun habe ich noch fünf Wochen Vorbereitung vor mir. In Prag möchte ich eine Medaille gewinnen“, so der Deutsche selbstbewusst. Das Rennen um den Sieg machten die Afrikaner unter sich aus. Der Kenianer Nixon Chepseba setzte sich dank einer tollen Schlussrunde in einer Zeit von 7:44,72 Minuten, in der jungen Saison Jahresweltbestleistung, vor seinem Landsmann Paul Koech und dem Marokkaner Othmane El Goumri durch.

Deutscher Rekord für Arne Gabius
Für das Highlight aus deutscher Sicht sorgte Arne Gabius in der ausverkauften Halle in Düsseldorf. Der 33-Jährige gewann das 5.000m-Rennen in einer Zeit von 13:27,53 Minuten und verbesserte damit den über 20 Jahre alten deutschen Landesrekord des bereits verstorbenen, ehemaligen TV-Kommentators Stephane Franke um gut zweieinhalb Sekunden. „Es war eine super Stimmung in der Halle, das hat mich sehr motiviert. Danke an Meetingdirektor Marc Osenberg, der dieses 5.000m-Rennen ins Programm aufgenommen hat“, bedankte sich Gabius, der drei Monate nach seinem fantastischen Marathon-Debüt in Frankfurt nach wie vor auf der Welle des Erfolges surft. Rang zwei ging an Aweke Ayalew aus dem Bahrain, der in der Schlussrunde gegen den Antritt von Gabius kein Land sah.

Büchel gewinnt 800m-Lauf
Die überraschende WM-Vierte der letztjährigen Hallen-Weltmeisterschaften Selina Büchel aus der Schweiz zeigte in Düsseldorf erneut, dass sie sich in der Halle sehr wohlfühlt. Die 23-Jährige gewann den 800m-Lauf in einer Zeit von 2:01,87 Minuten knapp vor der polnischen EM-Medaillengewinnerin von Zürich, Joanna Jozwik und deren Landsfrau Angelika Chichocka. Der 800m-Lauf war die einzige Laufentscheidung des Abends bei den Damen.

Tesfaye verliert gegen Birgen
In einem spannenden Finale über 1.500m nahmen die Kenianer den jungen Deutschen Homiyu Tesfaye sozusagen ins Sandwich. „Im ersten Wettkampf der Saison muss ich immer nach Gefühl laufen. Man weiß noch nicht ganz, wo man steht“, analysierte der gebürtige Äthiopier. Vorjahressieger Bethwell Birgen siegte in einer Zeit von 3:40,58 Minuten vor Tesfaye und Collins Cheboi. Silas Kiplagat, im vergangenen Jahr noch der schnellste Läufer über diese Distanz, musste sich mit einem enttäuschenden neunten Platz zufrieden geben. Seine schlechte Form hatte sich zuletzt bereits in Crossläufen angedeutet.

Einen polnischen Doppelsieg gab es im 800m-Lauf der Herren. Freiluft-Europameister Adam Kszczot setzte sich in einer neuen Weltjahresbestzeit von 1:46,48 Minuten gegen seinen Landsmann Marcin Lewandowski und dem Slowaken Jozef Repcik durch.

Indoor-Meeting in Düsseldorf