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Yuliya Zaripova auf dem Weg zu ihrem Olympiasieg 2012.
NEWS
Wegen Doping: Yuliya Zaripova bangt um ihren Olympiasieg
Der russischen Olympiasiegerin Yuliya Zaripova droht eine lange Dopingsperre und die Aberkennung mehrerer Siege. In den russischen Dopingskandal kommt langsam Bewegung hinein. Unterdessen spricht die IAAF Dopingsperren gegen 26 Leichtathleten aus.
2012 in London hat Yuliya Zaripova die Olympische Goldmedaille gewonnen, ein Jahr zuvor wurde sie in Daegu Weltmeisterin, jeweils im 3.000m-Hindernislauf. Nun droht aber juristisches Ungemach: Denn die 28-jährige Russin, die seit über einem Jahr an keinem Wettkampf mehr teilgenommen hat, wies derartige Auffälligkeiten in ihrem biologischen Pass nach, dass der Leichtathletik-Weltverband IAAF von Doping ausgeht. Nach der üblichen und unverständlichen, monatelangen bürokratischen Verzögerung soll es nun zeitnah zu einem Urteil kommen, heißt es bei der IAAF. Zaripova droht eine Dopingsperre, die vermutlich rückwirkend ausgesprochen wird, sowie die Aberkennung ihres Olympiasiegs und ihres Weltmeistertitels.

Maslakov geht

Rund zwei Monate nach der Veröffentlichung der TV-Dokumentation „Geheimsache Doping – Wie Russland seine Sieger macht“ von Hajo Seppelt kommt langsam Bewegung in den russischen Sport. In den letzten Tagen wurden fünf prominente russische Geher des Dopings überführt und gesperrt. Von offizieller Seite haben die Russen bisher sämtliche Anschuldigungen wenig überzeugend, aber vehement geleugnet. Nun setzt aber der russische Leichtathletik-Nationaltrainer ein Zeichen, welches den Spekulationsraum öffnet. Valentin Maslakov, einer der im Dokumentarfilm schwer beschuldigten Drahtzieher im Dopingsystem des russischen Sports, hat seinen Rücktritt von seiner Position eingereicht. Maslakov war seit 1973 in der sowjetischen und später russischen Leichtathletik als Trainer tätig, seit 2007 war er hauptverantwortlicher Nationaltrainer.

Zuletzt hat der russische Sportminister Vitaly Mutko breite staatliche Unterstützung im Kampf gegen Doping angedeutet und den höchst umstrittenen Verbandspräsidenten Valentin Balakhnichev indirekt zum Rücktritt aufgefordert. Dieser gibt sich nach außen hin allerdings weiterhin überzeugt, dass er der richtige Mann im zukünftigen Kampf gegen Doping sei.

IAAF spricht Sperren aus
Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat unterdessen gegen 26 Leichtathleten Dopingsperren ausgesprochen, unter ihnen acht kenianische Läuferinnen und Läufer. Zwar waren erneut einige unbekannte Athletinnen und Athleten betroffen, doch dieses Mal wurden auch namhafte Athleten des Dopings überführt. Flomena Chepchirchir, die bei mehreren internationalen Straßenläufen bereits Spitzenplatzierungen erreicht hat und beim Frankfurt Marathon bereits zweimal am Stockerl war, wurde lediglich für sechs Monate gesperrt. Ihren positiven Test hatte sie im Herbst bei einem Rennen in Prag abgegeben. Die Milde der Strafe wurde damit begründet, dass sie unwissentlich ein Medikament verwendet hatte, welches auf der Anti-Doping-Liste steht. Die längste Sperre fasste Alice Ndirangu aus, die für vier Jahre aus dem Verkehr gezogen wurde.
Text: SIP / TK
Foto: IAAF – Getty Images