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Tetiana Gamera-Shmyrko hinterlässt beim Osaka Marathon einen beeindruckenden Eindruck und vollendet ihr Osaka-Triple mit einem ukrainischen Landesrekord.
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Hattrick für Tetiana Gamera-Shmyrko beim Osaka Marathon
Zum dritten Mal in Folge gewinnt Tetiana Gamera-Shmyrko den Osaka Marathon und läuft dabei einen neuen ukrainischen Landesrekord. Die Siegerin von 2005 belegt dieses Mal den zweiten Platz. In Hongkong schlägt eine Nordkoreanerin die afrikanische Elite.
Einzig der Rumänin Lidia Simon war es Ende des vergangenen Jahrhunderts gelungen, den Osaka Marathon, ein reiner Damen-Event, dreimal in Folge zu gewinnen. Tetiana Gamera-Shmyrko vollendete ihren Hattrick mit einer fantastischen Darbietung. Bereits frühzeitig hatte sie sie sich vom Rest des Feldes gelöst und hielt einen beeindruckenden Rhythmus bis hin zur Ziellinie. Diese erreichte sie in einer Zeit von 2:22:09 Stunden und verbesserte dabei den ukrainischen Landesrekord von Olena Shurno um knapp eineinhalb Minuten. Gamera-Shmyrkos persönliche Bestleistung hatte davor bei einer Zeit von 2:23:58 Stunden gelegen, welche sie vor zwei Jahren bei ihrem Sieg in Osaka erzielt hatte.

Negativer Split
Tetiana Gamera-Shmyrko demonstrierte in Osaka von Beginn an ihre Leistungsfähigkeit und ließ nie Zweifel aufkommen, wer das Rennen gewinnen würde. Auf dem Weg zu ihrem ukrainischen Rekord gelang der Olympia-Fünften von London das Kunststück eines negativen Splits – sprich, sie absolvierte die zweite Hälfte schneller als die erste. „Mein Coach hat mir die Laufzeiten zugerufen und ich hab das Tempo dann meinem Rennplan angepasst. Das hat hervorragend funktioniert“, freute sich die Siegerin. In der Geschichte des Osaka Marathon war einzig die Japanerin Mizkui Noguchi 2003, allerdings auf einem anderen Kurs, mit ihrer Siegerzeit von 2:21:18 Stunden schneller. Noguchi wurde eineinhalb Jahre später in Athen Olympiasiegerin.

Routinier Prokopcuka auf Rang zwei
Bis Kilometer 23 hatte sich die Japanerin Risa Shigetomo noch an die Fersen der Ukrainerin geheftet und mit ihr gemeinsam ein Duett an der Spitze des Rennens gebildet. Doch bei einer Tempoverschärfung der Titelverteidigerin musste die Lokalmatadorin abreißen lassen. Wenige Momente später beschleunigte im Verfolgerfeld die routinierte Lettin Jelena Prokopcuka, die den Osaka Marathon exakt vor zehn Jahren gewonnen konnte. Bei Kilometer 30 lagen die Lettin und die Japanerin gleichauf, wenig später zog die 38-Jährige davon und erzielte in einer Zeit von 2:24:07 Stunden den zweiten Platz, Shigetomo wurde in einer Zeit von 2:26:39 Stunden Dritte. Die 27 Jahre alte Japanerin war nur einmal in ihrer Karriere schneller gelaufen, als sie nämlich 2012 in Osaka in 2:23:23 Stunden gewann. Für eine direkte WM-Qualifikation im japanischen Team hätte sie eine Zeit von 2:23 Stunden gebraucht, was die mutige Renntaktik erklärt.

Bei tollen äußeren Bedingungen mit Sonnenschein, Temperaturen um 10°C und nur leichtem Wind fand auch ein Halbmarathon statt, welchen die Kenianerin Sally Chepyego in neuer Streckenrekordzeit von 1:09:43 Stunden für sich entscheiden konnte.

Überraschung in Hongkong
Für eine Überraschung sorgte 21-jährige Nordkoreanerin Kim Hye-Gyong beim Hongkong Marathon. Bei Kilometer 30 lancierte die junge Läuferin eine Attacke, der keiner der Konkurrentinnen folgen konnte. In einer Zeit von 2:31:46 Stunden gewann sie mit einem deutlichen Vorsprung vor den Äthiopierinnen Meskerem Assefa (2:33:57 Stunden) und Tsehay Desalgn (2:34:06 Stunden). Vorjahressiegerin Rehima Kedir, ebenso aus Äthiopien, belegte den sechsten Rang. „Dieser Sieg gibt mir eine riesige Portion Selbstvertrauen“, so Kim. Ihre Zwillingsschwester Kim Hye Song musste ihren Start in Hongkong aufgrund einer Muskelverletzung kurzfristig absagen.

Bei den Herren setzte sich der Äthiopier Sentayehu Merga im Duell mit seinem Landsmann Fikre Assefa auf den letzten Metern knapp durch und gewann in einer Zeit von 2:13:00 Stunden mit fünf Sekunden Vorsprung. „Das war ein sehr gutes Rennen, auch wenn es mit dem Wind nicht einfach war“, so Merga. Dritter wurde der ehemalige Junioren-Weltmeister über 10.000m, Robert Kipchumba aus Kenia in einer Zeit von 2:13:07 Stunden. Die schnellsten Zehn im Ziel wurden lediglich von einem Zeitunterschied von 50 Sekunden getrennt, ein derartig enger Zieleinlauf an der Spitze stellt im Marathonlauf eine absolute Seltenheit dar. Alle Bewerbe zusammengezählt, waren rund 70.000 Läuferinnen und Läufer am vergangenen Sonntag in Hongkong aktiv.


Ergebnis Osaka Marathon

1. Tetiana Gamera-Shmyrko (URK) 2:22:09 Stunden
2. Jelena Prokopcuka (LAT) 2:24:07 Stunden
3. Risa Shigetomo (JPN) 2:26:39 Stunden
4. Yuko Watanabe (JPN) 2:28:36 Stunden
5. Chieko Kido (JPN) 2:29:08 Stunden
6. Rika Shintaku (JPN) 2:29:27 Stunden
7. Mari Ozaki (JPN) 2:29:56 Stunden
8. Yukiko Okuno (JPN) 2:32:41 Stunden
9. Shoko Mori (JPN) 2:34:28 Stunden
10. Kanae Shimoyama (JPN) 2:35:26 Stunden

Osaka Marathon

Hongkong Marathon
Text: SIP / TK
Foto: Osaka Marathon / Takeo Yamaguchi / Agence Shot