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Vincent Kipruto hier im Duell mit seinem Landsmann Mark Kiptoo beim Frankfurt Marathon 2013.
NEWS
Kenianer machen in Paris Jagd auf Bekeles Streckenrekord
Obwohl der London Marathon gefühlt die gesamte Marathon-Weltklasse versammelt hat, gelingt es auch dem Paris Marathon ein starkes Elitefeld zusammenzustellen. Im Fokus stehen dabei zwei Kenianer. Bei den Damen feiert Lokalmatadorin Sophie Duarte ihr Debüt über 42,195 Kilometer.
Vincent Kipruto weiß, wie es sich anfühlt, in Paris zu gewinnen. Vor sechs Jahren triumphierte er in Streckenrekordzeit von 2:05:47 Stunden in der „Stadt der Liebe“ vor dem Äthiopier Bazu Worku – damals eines der schnellsten Rennen aller Zeiten. Beide werden auch 2015 zu den Favoriten auf den Sieg beim größten Marathon Europas zählen. Insbesondere Kipruto, damals gerade einmal 21 Jahre alt, ist mittlerweile zu einem gestandenen Marathon-Profi gereift. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu gewann er die Silbermedaille, 2013 siegte er in Frankfurt. Nachdem die Saison 2014 völlig daneben ging, will Kipruto in der kommenden Marathon-Saison wieder voll angreifen.

Glänzender Saisonstart
Laut Meldeliste der wohl stärkste Rivale Kiprutos, der bei einer Bestleistung von 2:05:13 Stunden hält, ist sein Landsmann Moses Mosop. Der 28-jährige Kenianer feierte 2011 beim Boston Marathon ein irres Debüt in einem legendären Rückenwindrennen, das er mit einer Zeit von 2:03:06 Stunden nur hauchdünn gegen Geoffrey Mutai verlor. Auch wenn diese Zeit nicht offiziell in die Rekordlisten eingetragen wurde, war Mosop seit diesem Rennen ein großer Name im Geschäft. Diesen Anforderungen konnte er allerdings nicht mehr gerecht werden, auch weil Mosop sich jahrelang mit diversen Verletzungen herumschlagen musste. Hoffnung auf eine Rückkehr in die Weltelite macht aber der fantastische Saisonstart beim Xiamen Marathon, wo der Kenianer in einer Zeit von 2:06:19 Stunden gewann.

Breites Elitefeld
Der Äthiopier Deressa Chimsa ist der vierte Läufer im Feld, der bereits unter 2:06 Stunden gelaufen ist. Der Silbermedaillengewinner der Halbmarathon-Weltmeisterschaften von 2012 hat bereits Marathonsiege in Prag, Toronto, Daegu und Guangzhou auf seinem Konto. Desweiteren werden Toronto-Sieger Laban Korir, der ehemalige Sieger des Frankfurt Marathon Gilbert Kirwa, der letztjährige Zweite beim Frankfurt Marathon, Mark Kigen, sowie die Äthiopier Seboka Tola und Raji Assefa, Zweiter in Paris 2012, am Start sein. Um den Streckenrekord von Kenenisa Bekele, welcher seit heuer bei einer Zeit von 2:05:04 Stunden liegt, zu unterbieten, müssten allerdings mit Ausnahme Mosops, dessen offizielle persönliche Bestleistung bei 2:05:03 Stunden liegt (gelaufen auf der regelkonformen Strecke in Rotterdam), alle Starter ihre Rekordzeit steigern.

Marathondebüt von Duarte
Etwas dünner gesät ist das Elitefeld der Damen, das von der Äthiopierin Mulu Seboka und der Kenianerin Philes Ongori angeführt wird. Die erfahrene Seboka wird im Alter von 30 Jahren ihren bereits 33. Marathon laufen und hat im Herbst beim Toronto Marathon einen tollen Erfolg in persönlicher Bestzeit von 2:23:15 Stunden gefeiert. Die 28-jährige Kenianerin, die 2009 die Silbermedaille bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Birmingham holte, lief im vergangenen Jahr in Boston eine Zeit von 2:23:22 Stunden und schaffte dabei den Sprung in die Top Ten. Mit Chancen auf den Sieg gehen auch die erfahrene Ukrainerin Olena Shurhno und die Äthiopierin Amane Gobena, die bereits Marathons in Seoul, Osaka, Toronto, Istanbul und Xiamen gewinnen konnte, ins Rennen. Im Licht der Scheinwerfer dürfte auch die französische Crosslauf-Europameisterin von 2013, Sophie Duarte stehen, die ihr Marathondebüt anpeilt.

Der Paris Marathon, der teilnahmestärkste Marathon Europas, der 2015 am selben Tag ausgetragen wird wie der Vienna City Marathon, ist seit Wochen restlos ausverkauft. Rund 50.000 Läuferinnen und Läufer werden am 12. April 2015 in der französischen Hauptstadt auf die Laufstrecke gehen.

Paris Marathon
Text: SIP / TK
Foto: SIP - Johannes Langer