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GESUNDHEIT UND ERNäHRUNG
Lauftraining trotz Erkältung – förderlich oder schädlich?
Winter bedeutet Hochsaison für Erkältungen, Husten und Grippeviren. Viele Läufer stehen deswegen vor der Frage, ob sie ihr Training aussetzen müssen oder trotzdem laufen dürfen. Es gibt Pro- und Contra-Argumente.
Generell gilt: Wenn ein Infekt ausgebrochen ist, muss man die Heilung abwarten und mit dem Training bis zur vollständigen Genesung aussetzen. Allerdings spricht nichts gegen ein leichtes Training, wenn man nur an Schnupfen leidet. Glieder- oder Kopfschmerzen sind meist ein Zeichen dafür, dass es sich nicht nur um eine Erkältung mit Schnupfen, Halsschmerzen und/oder leichtem Husten handelt, sondern dass eine Infektion im Anmarsch ist, die von Fieber begleitet sein kann.

Laufen kann die Heilung beschleunigen

Wer kein Risiko eingehen möchte, sollte auch bei Schnupfen bereits auf sein Lauftraining verzichten. Denn durch die körperliche Anstrengung kann das Immunsystem geschwächt werden und die Infektion sich leichter ausbreiten. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass sportliche Betätigung bei einfachem Schnupfen oder Halsweh zu größeren gesundheitlichen Problemen führt, ist allerdings gering. Unter bestimmten Voraussetzungen wirkt ein „Rausschwitzen“ sogar gesundheitsfördernd, da Viren ausgetrocknete Schleimhäute bevorzugen. Dann ist Lauftraining sogar Schnupfen-heilend, insbesondere wenn man zusätzlich viel Flüssigkeit aufnimmt. Diese Heilung wirkt allerdings nur so lange, bis die Infektion sich im gesamten Körper ausgebreitet hat, dann ist nämlich Vorsicht geboten.

Laufen schützt gegen Infekte

Grundsätzlich gilt: Laufen ist gesund, stärkt das Immunsystem und birgt Infekten vor. Wie eine aktuelle Studie aus Frankreich bestätigt, ist ein regelmäßiger Läufer um 50% weniger anfällig für Erkrankungen und Infekte als Menschen, die nicht regelmäßig laufen, aber ansonsten einem gesunden Lebensstil nachgehen. Allerdings: Zu viel Sport und zu hartes Training kann das Immunsystem auch schwächen.

Das Geheimnis liegt wie immer in der richtigen Dosierung: Eine Studie der University of California zeigt, dass Läufer, die rund ums Jahr zwischen 20 und 30 Laufkilometer pro Woche absolvieren, die geringste Anzahl an Erkältungen haben. Bei einem Trainingsumfang von 95 Kilometern pro Woche steigt die Infektionshäufigkeit merklich an. Eine zusätzliche negative Wirkung erzeugen schlechte Ernährung und psychischer Stress, ausreichend Schlaf und genügend Pausen zwischen den Laufeinheiten erzeugen dagegen eine positive Wirkung.
Text: SIP / TK
Foto: ASICS