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Patrick Makau auf dem Weg zum Sieg in Fukuoka.
NEWS
Makau gewinnt bei seiner Rückkehr den Fukuoka Marathon
Bei seinem ersten Marathon seit 20 Monaten feiert Patrick Makau dank einer starken Schlussphase auf Anhieb einen prestigeträchtigen Sieg. Auch ein weiterer Läufer, der sein Comeback feierte, konnte sich prächtig in Szene setzen.
Obwohl er die angepeilte Zeit rund um die 2:05 Stunden klar verpasste, war Patrick Makau im Ziel zum Strahlen zu Mute. Sein Comeback, hinter dem nach einigen mäßigen Leistungen bei Rennen über kürzeren Distanzen doch ein Fragezeichen stand, was seine Leistungskapazität betraf, war geglückt, Makau feierte den ersten Sieg seit Frankfurt 2012. Damit gelang dem ehemaligen Weltrekordhalter nach einer zähen und langwierigen Knieverletzung ein erfolgreiches Comeback im Marathon. „Es ging hier in Fukuoka darum, wieder Selbstvertrauen aufzubauen und zu bestätigen, dass ich verletzungsfrei laufe. Ich wollte gewonnen, ohne dabei zu viel Risiko eingehen“, erklärte Makau nach dem Rennen. Die Entscheidung erzwang der 29-jährige Kenianer in der südjapanischen Stadt Fukuoka vier Kilometer vor Schluss, als er sich vom Mongolen Ser Od Bat-Ochir absetzen konnte und die Ziellinie in einer Zeit von 2:08:22 Stunden erreichte.

Landesrekord für Bat-Ochir
Auch der zweitplatzierte Äthiopier Raji Assefa feierte ein erfolgreiches Comeback: Zweieinhalb Jahre nach seinem besten Marathon 2012 in Paris erreichte der 28-Jährige das Ziel nur mit 26 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Besonders im Finale konnte der Äthiopier, der zuvor den Anschluss verloren hatte, noch einmal zusetzen, um Bat-Ochir noch zu überholen. Der Mongole feierte in einer Zeit von 2:08:50 Stunden einen mehr als nur überzeugenden dritten Platz und verbesserte seinen eigenen nationalen Rekord um zehn Sekunden.

Taktisches Rennen
Der Fukuoka Marathon, in seiner langen Tradition von nun 68 Jahren durchaus bekannt für schnelle Rennen, entwickelte sich heuer mit einem gemächlichen Tempo. Die ersten drei Viertel der Distanz kontrollierte eine große Gruppe, an deren Spitze sich vornehmlich der Pole Henryk Szost und der Eritreer Yared Asmeron aufhielten. Beide konnten im Finale mit der Spitze nicht mithalten, enttäuschten jedoch nicht. Szost belegte als mit Abstand bester Europäer den sechsten Platz.

Die erste große Tempoverschärfung organisierte Bat-Ochir bei Kilometer 30. Wenig später lösten sich auch Makau und Assefa aus dem Hauptfeld und schlossen sich dem führenden und entschlossenen Mongolen an. Dieser attackierte, den nationalen Rekord im Fokus, bei Kilometer 37 noch einmal und kreierte eine Lücke. Dieses Mal war es einzig der spätere Sieger, dem es gelang, diese Lücke zu schließen. Just einen Moment später holte Makau zum letztlich erfolgreichen Konter aus.

Japaner mit Hochs und Tiefs
Nur knapp neben dem Podest standen die besten japanischen Marathonläufer des Tages. Masakazu Fujiwara erreichte in einer Zeit von 2:09:06 Stunden den vierten Platz und holte sich damit ein Ticket für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 in Peking. Auch der zweitbeste Japaner jubelte: In seinem siebenten Marathon blieb Tomoya Adachi auf Rang fünf erstmals unter einer Zeit von 2:10 Stunden – und zwar mit Maßband. Auch er fährt zur WM. Dagegen blieb Lokalmatador Kentaro Nakamota unter seinen Erwartungen. Der Olympia-Sechste und WM-Fünfte verpasste erstmals in seiner Karriere die Top Ten und musste sich in 2:11:58 Stunden mit Platz zwölf zufrieden geben – als siebtbester der heimischen Läufer. Noch schlimmer erwischte es Titelverteidiger Martin Mathathi, der nie eine Rolle spielte und am Ende in einer Zeit von 2:17:23 Stunden den 21. Platz belegte. Nicht viel besser erging es dem Sieger von 2012, Joseph Gitau mit Rang 16. Beiden ist allerdings anzurechnen, dass sie den Anstand hatten, den Marathon zu beenden und nicht das Handtuch vorzeitig schmissen. Für die Schrecksekunde des Rennens sorgte der Sieger von 2005, Dmytro Baranovskyy, der bei einer Verpflegungsstelle zu Sturz kam und verletzt am Boden liegen blieb.


Ergebnis Fukuoka Marathon


1. Patrick Makau (KEN) 2:08:22 Stunden
2. Raji Assefa (ETH) 2:08:48 Stunden
3. Ser Od Bat-Ochir (MON) 2:08:50 Stunden
4. Masakazu Fujiwara (JPN) 2:09:06 Stunden
5. Tomoya Adachi (JPN) 2:09:59 Stunden
6. Henryk Szost (POL) 2:10:02 Stunden
7. Chiharu Takada (JPN) 2:10:03 Stunden
8. Yared Asmerom (ERI) 2:10:09 Stunden
9. Tsuyoshi Ugachi (JPN) 2:10:50 Stunden
10. Mekube Otsuka (JPN) 2:11:29 Stunden

Fukuoka Marathon
Text: SIP / TK
Foto: Takefumi Tsutsui