Knapp 30 Jahre lang ist ein Mensch optimal lernfähig, das Gehirn vergrößert seine Kapazität bei Bedarf ununterbrochen. Ab diesem Zeitpunkt allerdings schrumpft der Hippokampus, das Erinnerungszentrum unseres Gehirns, jährlich um rund ein Prozent. Eine Forschergruppe der University of Illinois hat in einer an Mäusen durchgeführten Studie die Wirkung regelmäßigen Laufens auf das Gehirn untersucht und interessante Resultate erzielt: Laufen hält Ihr Gehirn jung!

Laufende Mäuse bei kognitiven Tests fitter
Vier Mäuse wurden in vier Käfige aufgeteilt. Zwei davon waren bestens eingerichtet und ausgerüstet, die Mäuse wurden gehalten wie die Könige und verbrachten aufregende Tage. Die beiden anderen Käfige waren komplett leer, die Mäuse wurden gehalten wie die Bettler und verbrachten langweilige Tage. Einen Unterschied hatten die Käfige jedoch: Jeweils enthielt einer der beiden ansonsten identischen Käfige ein Laufrad. Vor und nach ihrem Aufenthalt in ihren Käfigen führten die Forscher kognitive Tests an den Mäusen durch und sie erhielten Injektionen, die ihre Gehirne untersuchten.

Das Resultat
„Es spielte keine Rolle, ob die Mäuse im aufregenden Käfig oder im leeren verweilten. Der einzige relevante Faktor war die Existenz eines Laufrads. Die beiden Mäuse, die das Laufrad benutzten, haben nachher bei den kognitiven Tests besser abgeschnitten als die beiden Mäuse, die kein Laufrad zur Verfügung hatten“, erklärt Justin Rhodes, Leiter der wissenschaftlichen Studie.

Laufen senkt Risiko einer Alzheimer-Erkrankung
Dass diese Ergebnisse nicht nur auf Mäuse zutreffend sind, sondern auch auf Menschen deutet eine weitere Studie an, welche kürzlich im „Journal of Alzheimer’s Disease“ veröffentlicht wurde. Wer durchschnittlich rund 25 Kilometer in der Woche laufend zurücklegt, senkt das Risiko um rund 40%, an Alzheimer zu erkranken. Des Weiteren kam die Studie zum Ergebnis, dass das Essen von mindestens drei Stück einer Frucht pro Tag das Risiko der Erkrankung an Alzheimer um rund 60% senkt. Diese wissenschaftliche Untersuchung wertete unter anderem die Ergebnisse von über 154.000 Läufern über einen Zeitraum von mindestens elf Jahren aus. In dieser Gruppe befanden sich 175 Personen, die als Folge einer Alzheimer-Diagnose verstarben.

Kleine Laufrunden unwirksam
Interessant an diesen Ergebnissen ist die definierte Mindestdistanz von 25 Kilometern pro Woche. Die Studie kam zum Ergebnis, dass regelmäßiges Laufen von bis zu 12 Kilometern pro Woche das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung überhaupt nicht senkt. Wer lieber walkt als läuft kann laut Dr. Paul Williams, Leiter der Studie, das Risiko an einer Alzheimer-Erkrankung ebenso senken, allerdings müsse man in diesem Fall die doppelte Distanz zurücklegen.