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Mulu Seboka feierte bereits ihren zweiten Sieg in Toronto.
NEWS
Korir und Seboka siegen bei Kältemarathon in Toronto
Während die Läufer in Europa am vergangenen Wochenende ob der hohen Temperaturen ordentlich ins Schwitzen kamen, war es in Toronto zu kühl und zu windig für Zeiten in Streckenrekordnähe. Am besten kamen Laban Korir und Mulu Seboka mit den Bedingungen zurecht.
Gerade einmal 3°C. zeigte das Thermometer in Toronto an, als das illustre Marathonfeld auf die Strecke ging. Ein frischer Wind, der besonders lästig war in jenen Streckenpassagen, in denen er von vorne wehte, erschwerte die Aufgabe Streckenrekord zu laufen erheblich. Bei den Herren verpasste Sieger Laban Korir den anvisierten Rekord in einer Siegerzeit von 2:08:15 Stunden um 70 Sekunden, bei den Damen die Äthiopierin Mulu Sebotka in einer Siegerzeit von 2:23:15 Stunden um eine halbe Minute. Doch beide konnten mit diesen Ergebnissen sehr gut leben, schließlich waren sie nicht als Favoriten ins Rennen gestartet.

Korir setzt sich gegen Jufar durch
„Ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, dass ich gewinne“, gab Korir im Ziel bescheiden zu Protokoll. Um so intensiver freute sich der Trainingskollege von Chicago-Sieger Eliud Kipchoge und Emanuel Mutai, zweitschnellster Marathonläufer der Geschichte, über diesen überraschenden Erfolg. Als der ehemalige Sieger des Paris Marathon, Peter Some, kurz nachdem die Pacemaker nach 30 Kilometern das Rennen beendet hatten, das Tempo erhöhte, konnten alle Favoriten bis auf Patrick Terer mitgehen. In der heißen Phase des Toronto Marathon waren dann nur noch der spätere Sieger Laban Korir und der äthiopische Favorit Tariku Jufar an der Spitze. Als der Kenianer drei Kilometer vor dem Ziel antrat, konnte Jufar nicht mehr folgen und den größten Erfolg in der Karriere Korirs nicht mehr verhindern. Der 28-Jährige, der vor drei Jahren bei seinem Debüt in Amsterdam eine Zeit von 2:06:05 Stunden gelaufen war, setzte sich in einer Zeit von 2:08:15 Stunden vor Jufar (2:08:36 Stunden) und dessen Landsmann Shami Abdulahi (2:08:39 Stunden) durch. Jufar, der 2009 die komplette Saison aufgrund einer Kollision mit einem Auto während eines Trainingslaufs verpasst hatte, gewann 2012 den Houston Marathon und den Peking Marathon und triumphierte 2013 beim Ottawa Marathon. Der kenianische Mitfavorit Peter Some musste sich am Ende mit einer Zeit von 2:10:07 Stunden und Rang sechs zufrieden geben.

Zweiter Toronto Sieg für Seboka
Für ihren zweiten Sieg in Toronto nach 2008 hatte Mulu Seboka sich eine offensive Strategie zurechtgelegt, die sie mit harter Arbeit erfolgreich verwirklichte. Kurz vor Halbzeit des Rennens setzte sich Seboka gemeinsam mit ihrer Landsfrau Amane Gobena vom Rest des Feldes ab, um die Kenianerin Rael Kiyara unter Druck zu setzen, was prompt gelang. Trotz des Windes zog Seboka ihre Taktik durch und hängte ihre Landsfrau, gegen die sie 2009 an Ort und Stelle knapp verloren hatte, kurz nach der 30-km-Marke ab. Den langen Weg bis zur Ziellinie legte die 30-Jährige alleine zurück und erreichte sie in einer Zeit von 2:23:15 Stunden. Damit blieb die routinierte Äthiopierin exakt eine halbe Minute unter ihrer im Vorjahr in Daegu erzielten persönlichen Bestleistung und exakt eine halbe Minute über dem drei Jahre alten Streckenrekord ihrer Landsfrau Jelela Yal.

Duliba zweite Siegerin
Als große Favoritin auf den Sieg beim Toronto Marathon hatte vor dem Rennen die Weißrussin Aliaksandra Duliba gegolten, dementsprechend enttäuscht war die Osteuropäerin nach dem Rennen. „Ich bin ziemlich geknickt. Aber das war eine lehrreiche Erfahrung für mich“, so Duliba nach dem Rennen, das sie in einer Zeit von 2:24:41 Stunden auf Rang zwei beendete. Die 28-jährige Weißrussin traf eine unglückliche taktische Entscheidung, als sie das anfängliche Tempo der Äthiopierinnen nicht mitging. Am Ende konnte sie den Rückstand nicht mehr aufholen. Duliba hatte für ihr großes Saisonziel, den Toronto Marathon 2014 zu gewinnen, im Sommer auf ein Antreten bei den Europameisterschaften in Zürich verzichtet, wo sie angesichts ihrer Leistungsfähigkeit als klare Favoritin auf die Goldmedaille gegolten hätte.

Amane Gobena, die Siegerin vor fünf Jahren, musste sich mit Rang vier hinter der Kenianerin Rael Kiyara zufrieden geben. Die Hoffnungen der heimischen Marathonfans auf eine Verbesserung des kanadischen Landesrekords durch Lanni Marachant erfüllten sich nicht. Die 30-jährige Lokalmatadorin aus Ontario beendete das Rennen in einer Zeit von 2:31:06 Stunden auf Rang sieben, gut drei Minuten über ihrem nationalen Rekord. Bei den Herren verfehlte der neuntplatzierte Eric Gillis in einer Zeit von 2:11:21 Stunden den kanadischen Landesrekord um gut eine Minute.


Ergebnisse Toronto Marathon

Herren
1. Laban Korir (KEN) 2:08:15 Stunden
2. Tariku Jufar (ETH) 2:08:36 Stunden
3. Shami Abdulahi (ETH) 2:08:41 Stunden
4. Patrick Terer (KEN) 2:08:58 Stunden
5. Vitaliy Shafar (UKR) 2:09:53 Stunden
6. Peter Some (KEN) 2:10:07 Stunden
7. Gebretsadik Abraha (ETH) 2:10:47 Stunden
8. Mulugeta Wami (ETH) 2:11:08 Stunden
9. Eric Gillis (CAN) 2:11:21 Stunden
10. Kip Kangogo (CAN) 2:17:12 Stunden

Damen
1. Mulu Seboka (ETH) 2:23:15 Stunden
2. Aliaksandra Duliba (BLR) 2:24:43 Stunden
3. Rael Kiyara (KEN) 2:27:10 Stunden
4. Amane Gobena (ETH) 2:28:29 Stunden
5. Melkam Gizaw (ETH) 2:30:11 Stunden
6. Fantu Eticha (ETH) 2:30:24 Stunden
7. Lanni Marchant (CAN) 2:31:06 Stunden
8. Natasha LeBeaud (CAN) 2:35:33 Stunden
9. Kimberley Doerksen (CAN) 2:36:03 Stunden
10. Sara Bird (GBR) 2:48:45 Stunden

Toronto Marathon
Text: SIP / TK
Foto: Veranstalter – Victah Sailer