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TRAININGSTIPPS
Tapering: Wie sich die Briten auf Olympia vorbereitet haben
Gut vorbereitet in einen Wettkampf zu gehen, ist das wichtigste für Marathon- und Halbmarathonläufer. Eine aktuelle britische Studie hat britischen Stars vor den Olympischen Spielen 2012 über die Schulter geschaut, wie sie sich auf den wichtigen Wettkampf vorbereitet haben.
Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2012 untersuchte eine britische Forschergruppe von der Universität in Loughborough die Vorbereitung von 37 britischen Athleten, welche sich auf Mittel- und Langstreckenwettkämpfe in London vorbereiteten. Unter diesen Probanden befanden sich auch zehn Marathonläufer. Die vier männlichen Marathonläufer wiesen eine durchschnittliche Bestzeit von 2:15:46 Stunden, die sechs weiblichen eine von 2:31:54 Stunden auf. Die Ergebnisse der Studie wurden nun im Journal of Sport Science veröffentlicht. Große Überraschungen brachten die Resultate für erfahrene Hobbyläufer allerdings nicht hervor.

Intervall- und Ausdauertraining

Die zehn Marathonläufer absolvierten in einer Trainingswoche zwölf Workouts mit einer Gesamtdistanz von 100 Meilen. Dabei enthielten solche Trainingssession nicht nur Dauerläufe, sondern auch Intervalle über kürzere Distanzen wie etwa 6x1.600m. Zwei Wochen vor dem Wettkampf, dem Höhepunkt der sportlichen Vorbereitung, reduzierten sämtliche Probanden den Trainingsumfang auf sieben Workouts pro Woche mit einer Gesamtdistanz von 53 Meilen. Sowohl die Intervallsessions als auch die längeren Läufe wurden damit erheblich reduziert. „Für Marathonläufer ist es wichtig, dass sie ihren Trainingsumfang in der unmittelbaren Vorbereitungszeit auf einen Wettkampf reduzieren. Aber es ist genauso wichtig, nicht komplett von Intervalltraining abzusehen“, erklärt Kate Spilsbury, führende Autorin der Forschung.

Die Untersuchung der Universität Loughborough brachte einige interessante statistische Daten zum Vorschein. So liegt die durchschnittliche Geschwindigkeit der Marathonläufer bei langen Trainingsläufen rund 16% unterhalb ihrer Marathon-Pace, jene bei den Intervallen dafür 10% darüber – ein guter Richtwert für jeden Läufer, wie die Forscher meinen.

Die Conclusio der Studie
Die Schlüsse, die die Autoren der Untersuchung ziehen, sind folgende Vorschläge: Läufer, die auf einen Marathon oder einen Halbmarathon hintrainieren, sollen eine Intervallsession pro Trainingswoche einlegen, welche rund 6% des Trainingsumfangs einnehmen sollte. Zwei Wochen vor dem Wettkampf soll der Trainingsumfang reduziert werden, jedoch nicht die Geschwindigkeit der Trainingslaufe und man sollte nicht auf Intervalltraining verzichten. Ganz im Gegenteil: Durch die etwas frischeren Beine können die Intervallsessions auch etwas zügiger absolviert werden.
Text: SIP / TK
Foto: SIP