Laut einer von kanadischen Forschern durchgeführten Umfrage verzichten rund 41% von Sportlern zumindest größtenteils auf Gluten enthaltende Nahrungsmittel, aus dieser Gruppe betrieben 70% eine Ausdauersportart wie zum Beispiel Laufsport. Angesichts der allgemein bekannten medizinischen Daten, dass bei rund 2% der Bevölkerung an einer Gluten-Unverträglichkeit bzw. -Allergie, auch als Zöliakie bezeichnet, diagnostiziert wurde und 5-10% der weiteren Bevölkerung an einer Gluten-Empfindlichkeit leidet, beträchtliche Zahlen.

Vorgelebt von den Stars
Dass eine freiwillige Guten-Diät bei Freizeitsportlern immer beliebter wird, wurde durch die Vorbildfunktion von Spitzensportlern verstärkt. Von mehreren Olympiasiegern und Weltmeisterin ist bekannt, dass sie bei ihrer Ernährung auf glutenfreie Produkte achten. Beispielsweise kommunizierte Tennisstar Novak Djokovic Ende 2010 offensiv, dass er seine Ernährung komplett auf glutenfreie Nahrungsmittel umgestellt hatte, als Teil einer radikalen Umgestaltung seines seltsam wirkenden Ernährungsplans. Der Erfolg gab ihm jedoch Recht, Djokovic gewann vier der folgenden fünf Grand Slam Titel und stieg zum besten Tennisspieler der Welt auf.

Glutenfreie Ernährung im Trend
Doch nicht nur berühmte Sportler setzen auf eine glutenfreie Ernährung, auch zahlreiche Prominente aus anderen Bereichen bevorzugen eine Gluten-Diät. Initiiert von einigen Hollywoodstars ist in den USA sogar ein kleiner Hype der glutenfreien Abnehmstrategie entstanden. Viele schwören darauf, das glutenfreie Ernährung tatsächlich die Gewichtsreduzierung unterstützt. Ob allerdings Gluten der Dickmacher per se ist, ist umstritten. Dass eine Gluten-Diät sich positiv auf das Körpergewicht auswirken kann, liegt vielmehr an der automatischen Reduktion von Kohlenhydrat lastigen Nahrungsmitteln. Besonders für Läufer ist es aber wichtig, genügend Kohlenhydrate als Energiespender aufzunehmen, ob glutenhaltig oder glutenfrei spielt dabei allerdings keine entscheidende Rolle.

Gesundes Image
Als Gluten wird das Klebereiweiß bezeichnet, das in Verbindung mit Wasser den Teig zusammenhält und ihn zu einer leicht verarbeitbaren Konsistenz macht. Gluten kommt in den meisten Getreidesorten vor. Menschen, bei denen eine Unverträglichkeit oder eine Überempfindlichkeit diagnostiziert wurde, sollten gänzlich auf glutenhaltige Produkte verzichten. Dass immer mehr Sportler auch ohne medizinischer Notwendigkeit auf glutenfreie Ernährung setzen, ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass diese im Allgemeinen als gesund angesehen wird. Allerdings ist glutenfreie Ernährung kein Synonym für gesunde Ernährung. Die Basis einer optimalen Ernährung stellt die Auswahl von gesunden Nahrungsmitteln und ihre Ausgewogenheit dar, was besonders für Läufer essentiell ist. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann durch eine leichte Gluten-Diät durchaus gesichert werden.

Keine Schnellschüsse
Für Läufer gilt jedoch: Eine radikale Ernährungsumstellung als Konsequenz einer Eigendiagnose und ohne ärztlichen Rat ist laut Experten nicht empfehlenswert, da diese andere gesundheitliche Probleme kaschieren, wie zum Beispiel das Fehlen anderer wichtiger Stoffe oder Vitamine, und damit Risiken bergen könnte.