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Weltmeister Mohamed Aman zeigt nach langer Zeit wieder sein Siegerlächeln.
NEWS
Mohamed Aman kehrt beim ISTAF auf Siegerstraße zurück
In einem hochklassigen Zieleinlauf setzt sich Mohamed Aman über 800m in einer Fotofinish-Entscheidung gegen Taofik Makhloufi durch und feiert seinen ersten Sieg nach fast drei Monaten. Die Europameister Adam Kszczot und Marina Arzamasova laufen aufs Podest.
Knapp drei Monate nach seinem Erfolg beim Meeting im marokkanischen Marrakech, wo er sich im selben Stadion im August Nijel Amos bei den Afrikameisterschaften beugen musste, hat der Äthiopier Mohamed Aman in der deutschen Bundeshauptstadt auf die Siegerstraße zurückgefunden. In der Zwischenzeit hatte ihm besonders Amos, aber auch andere 800m-Protagonisten etwas den Rang abgelaufen und das obwohl Aman amtierender Weltmeister sowohl im Freien als auch in der Halle ist.

Fotofinish
Beim ISTAF im Berliner Olympiastadion fabrizierten der 20-Jährige und Taofik Makhloufi aus Algerien den vielleicht spannendsten Zieleinlauf über 800m in der laufenden Saison. Mit einem langen Schritt am Ende rettete sich der Weltmeister von Moskau in einer beachtlichen Zeit von 1:43,52 Minuten hauchdünn vor dem Olympiasieger über 1.500m über die Ziellinie. Der 26-jährige Nordafrikaner, der nach einer Seuchensaison 2013, während der er sich nur mit Verletzungen plagte, mit starken Leistungen zurückgekommen ist und in Shanghai nur aufgrund eines frühzeitigen Jubels einen Sieg in der Diamond League verpasste, erzielte damit eine neue persönliche Bestleistung über die zweifache Stadionrunde. Mitverantwortlich dafür, dass Aman die achtschnellste Zeit des Jahres lief, war die Tempoarbeit des holländischen Ex-Europameisters Bram Som. Als der erfahrene Pacemaker ausstieg übernahm Europameister Adam Kszczot das Kommando und führte das Feld auf die Zielgerade der blauen Laufbahn im Olympiastadion von 1936 und WM-Austragungsort von 2009. Der 24-Jährige konnte seine Position allerdings nicht verteidigen und belegte in einer Zeit von 1:44,02 Minuten Rang drei um 0,01 Sekunden vor seinem Landsmann und treuen Wegbegleiter Marcin Lewandowski. Beide Polen liefen dabei ihre schnellsten Zeiten des Wettkampfjahres 2014. Timothy Kitum aus Kenia belegte Rang fünf, sein Landsmann Alfred Kipketer, frisch gebackener Juniorenweltmeister, musste sich mit dem achten Platz zufrieden geben. Hinter dem 17-Jährigen platzierte sich lediglich der einzige Deutsche im Rennen, Dennis Krüger.

Äthiopier glänzen über 1.500m, Altmeister Lagat sorgt für Aufsehen
Mit einem äthiopischen Doppelsieg endete ein sehr flinkes 1.500m Rennen, das wie sämtliche in Berlin angebotene Disziplinen ohne österreichische Beteiligung über die Bühne ging. Mekonnen Gebremedhin, der sich in dieser Saison noch nicht wirklich in Szene setzen konnte, triumphierte überraschend in einer Zeit von 3:33,24 Minuten (Saisonbestleistung) hauchdünn vor seinem Landsmann Aman Wote (3:33,32 Minuten). Die folgenden Positionen gingen an die Kenianer Vincent Kibet (persönliche Bestleistung in 3:33,58 Minuten) und James Magut, während sich der deutsche EM-Teilnehmer Homiyu Tesfaye mit Rang fünf zufrieden geben musste. Wie bereits in Zürich konnte der gebürtige Äthiopier dabei die in ihn gesetzten Hoffnungen unzulänglich erfüllen. Der zweite Deutsche im Feld, Florian Orth, der beim EM-Finallauf in Zürich spektakulär zu Sturz gekommen war, hielt sich beachtlich und kam als Neunter in einer Zeit von 3:35,66 Minuten immerhin vor dem WM-Dritten von 2013, Johan Cronje aus Südafrika ins Ziel.

Über 5.000m sorgte der fast 40-jährige, ehemalige Weltmeister Bernard Lagat für Aufsehen: In einer Zeit von 13:06,68 Minuten musste er sich lediglich dem Kenianer Augustine Choge geschlagen geben. Der WM-Fünfte an Ort und Stelle vor fünf Jahren über 1.500m siegte in einer Zeit von 13:06,12 Minuten, auch die Ränge drei durch John Kipkoech und vier durch Paul Tanui gingen an die Kenianer.

Europameisterinnen geschlagen
Bei den Damen konnten die Goldmedaillengewinnerinnen aus Zürich in Berlin keine Erfolge feiern. Über 800m kam die leicht favorisierte Siegerin des fantastischen EM-Rennens, Marina Arzamasova aus Weißrussland in einer Zeit von 2:00,40 Minuten hinter der äthiopischen Siegerin Tigist Assefa (2:00,16 Minuten) und der kenianischen Ex-Weltmeisterin Janeth Jepkosgei (2:00,28 Minuten) auf Rang drei ins Ziel. Joanna Jozwik, die sensationelle Bronzemedaillengewinnerin in Zürich wurde Fünfte, die einzige Deutsche im Feld, Christina Hering belegte den achten Rang.

Im 3.000m-Hindernislauf musste sich Europameisterin Antje Möldner-Schmidt vor der beeindruckenden Heimkulisse von über 40.000 Zuschauern mit Rang fünf zufrieden geben. Es siegte erwartungsgmäß die junge Kenianerin Ruth Jebet, die für den Bahrain an den Start geht, in 9:26,94 Minuten vor Sviatlana Kudzelich aus Weißrussland, bei der EM „Gewinnerin der Blechmedaille“, in 9:27,95 Minuten und Tigist Getnet aus Äthiopien in 9:31,16 Minuten. Die 17-jährige Jebet hätte drei Tage zuvor beim Diamond League Meeting in Zürich beinahe den Junioren-Weltrekord unterboten.

IAAF World Challenge Meeting in Berlin
Text: SIP / TK
Foto: IAAF - Gladys von der Laage