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Was Andrea Mayr bei den Damen ist, ist Petro Mamo bei den Herren: aktuell das Maß aller Dinge in dieser Disziplin der Leichtathletik.
NEWS
Heimsieg und Streckenrekord für Andrea Mayr beim Asitzberglauf
Auch die zweite Berglauf-Weltcupstation in Österreich im Jahr 2014 endet mit einem Heimsieg durch Andrea Mayr. Die Herausforderung Asitzberglauf im Salzburger Leogang meistert sie in neuer Streckenrekordzeit und siegt in überlegener Manier. Auch bei den Herren gibt es einen neuen Streckenrekord.
Bereits zum Saisonauftakt in Bludenz in Vorarlberg zeigte sich Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) dafür verantwortlich, dass die Veranstalter einen Heimsieg bejubeln konnte, ebenso nun in Leogang. Der Asitzberglauf, vierte Station im Rahmen der Weltcupserie 2014 und der zweite Halt auf österreichischem Boden, forderte von den 137 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 19 Nationen die Bewältigung von 1.126 Höhenmetern auf einer 8 Kilometer langen Strecke. Bei den Damen absolvierte die mehrfache Welt- und Europameisterin in ihrer Lieblingsdiziplin die Strecke mit Abstand am schnellsten und siegte in einer phänomenalen Zeit von 51:56 Minuten. Damit verbesserte ihren eigenen Streckenrekord um beinahe fünf Minuten und demonstierte ein weiteres Mal auf äußerst beeindruckende Weise ihre überlegene Position im internationalen Berglauf. Auch die starke Slowenin Mateja Kosovelj als Zweite in einer Zeit von 54:26 Minuten und die Kenianerin Lucy Murigi als Dritte in einer Zeit von 54:44 Minuten blieben noch deutlich unter dem alten Streckenrekord, was allen genannten Leistungen eine besondere Note verlieh. Bei den Europameisterschaften in Gap im Juni hatte der Zieleinlauf übrigens ebenfalls Mayr vor Kosovelj gelautet.

Hochklassige WM-Generalprobe
Das letzte Weltcuprennen vor den Weltmeisterschaften im italienischen Casette di Massa in zwei Wochen war der mit Abstand am stärksten besetzte Weltcupbewerb in dieser Saison, wodurch der Begriff „Generalprobe“ absolut angebracht war. Gleich neun Läuferinnen blieben unter der Marke von einer Stunde, im vergangenen Jahr waren es gerade einmal zwei. Auch der beinahe wundersame Streckenrekord der 34-jährigen Oberösterreicherin, die vom Startschuss weg das Kommando übernahm und sofort Druck machte, zeugte von einem Rennen mit hoher Qualität. Dies ist umso erstaunlicher, schließlich war die Strecke aufgrund starker Regenfälle am Vortag sehr schlammig und dementsprechend rutschig. Auch das Wetter am Renntag war gekennzeichnet von Nebel und feuchter Luft, also alles andere als optimale Bedingungen.

Merenyi verteidigt Gesamtführung
Die 43-jährige Ungarin Timea Merenyi ist die einzige der Topläuferinnen, die bis dato an allen vier der sechs geplanten Weltcuprennen an den Start gegangen ist. Diese Konstanz bedeutet, dass sie mit 285 Punkten ihre Weltcupgesamtführung verteidigen konnte. Zweite ist nun Mateja Kosovelj mit 225 Punkten vor Andrea Mayr, die für ihre beiden Erfolge auf österreichischem Boden jeweils einen 100er gutgeschrieben bekam. Beim ungewöhnlich stark besetzten Rennen in Leogang musste sich Merenyi mit Rang sechs zufrieden geben, war damit aber immer noch einen Rang besser als die Weltmeisterin Alice Gaggi, die hinter Antonella Confortola (Vierte) als zweitbeste der starken Italienerinnen ins Ziel kam. Für die Überraschung des Tages sorgte aber eine zweite Österreicherin. Die erst 20-jährige Tirolerin Susanne Mair (Union Raika Lienz), dreifache Berglauf-Staatsmeisterin der Klasse U20, erzielte in einer Zeit von 58:04 Minuten einen hervorragenden fünften Platz und stieß als mit Abstand jüngste Athletin in die Weltklasse vor. Mit Karin Freitag (LG Decker Itter) platzierte sich eine dritte Österreicherin auf einem einstelligen Rang.

Spannendes Rennen bei den Herren
Es war unter dem Strich der Titelverteidiger Petro Mamo aus Eritrea, der dem Rennen der Herren den Stempel aufdrücken konnte. Der Weltmeister aus Ostafrika setzte sich im Mittelteil erfolgreich von seinen Konkurrenten ab und erreichte die Ziellinie in einer Zeit von 45:06 Minuten. Damit blieb der Vorjahressieger um rund eine Minute unter seinem eigenen Streckenrekord beim zum zweiten Mal im Rahmen des Berglauf-Weltcup ausgetragenen Event in den Salzburger Bergen. Für die eigentliche Überraschung sorgte aber die neuseeländische Berglauf-Legende Jonathan Wyatt. Der 41-jährige, siebenfache Berglauf-Weltmeister, der 2004 den Olympischen Marathon von Athen auf Rang 21 beendet hatte, lief ein taktisch geschicktes Rennen und machte, nachdem er aufgrund des schnellen Anfangstempos etwas ins Hintertreffen geraten war, im Finale einige Plätze gut. In einer Zeit von 47:02 Minuten setzte er sich in einem spannenden Duell gegen den in Wien lebenden Schweizer David Schneider (47:17 Minuten) durch und sicherte sich damit die beste Platzierung seit langer Zeit.

Österreicher setzen sich gut in Szene
Dieses Resultat bedeutete auch, das zwei große Berglaufnationen nicht auf dem Podest vertreten waren. Die Kenianer Isaac Kosgei und Francis Wangari kamen auf den Rängen vier und fünf ins Ziel am Gipfel des Großen Asitz auf einer Höhe von 1.914 Metern ü.d.M., die besten Italiener um Alex Baldaccini und Emanuele Manzi mussten sich gar mit den Rängen sieben und acht hinter dem Briten Robbie Simpson zufrieden geben. Einen äußerst mutigen und letztlich auch zufrieden stellenden Auftritt legten die beiden Österreicher an den Tag. Stefan Paternoster (SC Seefeld), amtierender Staatsmeister, und sein Tiroler Landsmann Simon Lechleitner (LG Decker Itter) klassierten sich unter den besten Zehn. In der Gesamtwertung führt Mamo nach seinem zweiten Saisonsieg mit 200 Punkten nach vier von sechs Bewerben knapp vor dem Kenianer Issac Kosgei (170 Punkte) und dem Slowenen Mitja Kosovelj (147 Punkten), der am Asitzberg nicht über Rang 13 hinauskam. Bester Österreicher ist Stefan Paternoster auf Rang zehn mit 105 Punkten.


Ergebnisse Asitzberglauf

Herren
1. Petro Mamo (ERI) 45:07 Minuten
2. Jonathan Wyatt (NZL) 47:02 Minuten
3. David Schneider (SUI) 47:17 Minuten
4. Isaac Kosgei (KEN) 47:50 Minuten
5. Francis Wangari (KEN) 48:00 Minuten
6. Robbie Simpson (GBR) 48:20 Minuten
7. Alex Baldaccini (ITA) 49:32 Minuten
8. Emanuele Manzi (ITA) 49:42 Minuten
9. Stefan Paternoster (AUT) 49:49 Minuten
10. Simon Lechleitner (AUT) 50:34 Minuten

Damen
1. Andrea Mayr (AUT) 51:56 Minuten
2. Mateja Kosovelj (SLO) 54:26 Minuten
3. Lucy Murigi (KEN) 54:44 Minuten
4. Antonella Confortola (ITA) 57:54 Minuten
5. Susanne Mair (AUT) 58:05 Minuten
6. Timea Merenyi (HUN) 58:26 Minuten
7. Alice Gaggi (ITA) 58:28 Minuten
8. Karin Freitag (AUT) 58:51 Minuten
9. Renate Rungger (ITA) 58:59 Minuten
10. Sarah Tunstall (GBR) 59:43 Minuten

Asitzberglauf in Leogang
Text: SIP / TK
Foto: Veranstalter Asitzberglauf