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Dawit Seyaum feiert ihren WM-Titel mit der äthiopischen Nationalflagge.
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Favoritensiege durch Alfred Kipketer und Dawit Seyaum
Alfred Kipketer war von Beginn an der große Favorit auf den Junioren-WM-Titel über die 800m und er wird den Vorschusslorbeeren mehr als nur gerecht und sorgt mit seiner Initiative dafür, dass der 800m Lauf eine der sportlich wertvollsten Entscheidungen der Titelkämpfe wird. Über 1.500m der Damen setzt sich mit Dawit Seyaum ebenfalls die große Favoritin durch, der 3.000m Hindernislauf der Herren wird zu einer klassischen, rein kenianischen Angelegenheit.
Es war eine echte Meisterleistung, die der erst 17-jährige Kenianer in Eugene der Weltöffentlichkeit präsentierte. Von Beginn an setzte sich Alfred Kipketer an die Spitze des Rennens und kontrollierte es, indem er seinen Rhythmus lief. Nach 600m war er fähig, das Tempo entscheidend zu erhöhen und damit den Rest der Kompanie abzuhängen. Mit langen Schritten spurtete er Richtung Ziel und überquerte die Ziellinie in einer Zeit von 1:43,95 Minuten. Nur Nijel Amos war bei seinem Junioren-WM-Titel vor zwei Jahren in Barcelona einen Hauch schneller als Kipketer, der sich mit dieser Leistung, welche selbstverständlich eine persönliche Bestleistung darstellte, auf Rang zehn der Jahresweltrangliste schob. Mit der Goldmedaille in der Tasche möchte Kipketer nun in die Fußstapfen seines Vorgängers steigen, der den Übergang von Juniorenrennen in die Weltklasse nahtlos schaffte und nur wenige Monate nach dem WM-Titel in Barcelona im schnellsten 800m Lauf der Geschichte von London die Olympische Silbermedaille gewann.

Irgendwie schien es, als könnten alle Teilnehmer des 800m Finals zufrieden sein. Denn alle Läufer profitierten von der initiativen Renngestaltung des Kenianers: Die ersten sieben Platzierten stellten allesamt eine neue persönliche Bestleistung auf, der Schwede Andreas Almgren feierte seine Bronzemedaille sogar in einem neuen schwedischen Landesrekord für Junioren von 1:45,65 Minuten. Am besten mit Kipketer kam noch sein Landsmann Joshua Masikonde mit, der mit Respektabstand von gut einer Sekunde Rückstand die Silbermedaille gewann. Der große Erfolg des Schweden auf Rang drei zeigt, dass auch europäische Mittelstreckenläufer in der aktuellen Juniorengeneration ganz nach vorne laufen können – bei aller Bescheidenheit war Almgrens Topleistung der einzige mit Edelmetall gekrönte Höhepunkt eines Europäers in den Laufentscheidungen. Umso bedauerlicher, dass Nikolaus Franzmair (ULC Linz Oberbank) nach einem taktisch ungeschickten Vorgehen im Halbfinallauf gescheitert war, übrigens ebenso wie auch sein Landsmann Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team).

Favoritensieg bei den Damen
Ähnlich wie Kipketer über 800m gab sich die große Favoritin über die 1.500m der Damen keine Blöße und lieferte mit ihrem Triumph das zu erwartende Ergebnis: Die Äthiopierin Dawit Seyaum, die in diesem Jahr in Marrakech erstmals die Vier-Minuten-Marke geknackt hatte, zelebrierte am Tag ihres 18. Geburtstags ihre Überlegenheit im Feld mit einer fantastischen Schlussrunde, die sie in einer Zeit von 61 Sekunden absolvierte. Zuvor hatte Seyaum das Rennen gemeinsam mit ihrer Landsfrau Guday Tsegay kontrolliert, ehe der Showdown 400m vor Ende seinen Anfang nahm. Seyaum, die im vergangenen Jahr bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Donetzk noch mit Silber zufrieden sein musste, gewann in einer Zeit von 4:09,86 Minuten mit knapp einer Sekunde Vorsprung auf ihre Landsfrau, Dritte wurde in neuer persönlicher Bestleistung von 4:11,21 Minuten die Kenianerin Sheila Keter, die somit die zweite Laufmedaille der USA nach Mary Cains umjubelten Sieg über 3.000m durch Elise Cranny verhinderte.

Überraschung über Hindernisse
Konträr zu den beiden anderen Laufentscheidungen des Schlusstages der Junioren-Weltmeisterschaften 2014 in Eugene hatte der Favorit über 3.000m Hindernis, der Kenianer Titus Kibiego das Nachsehen und musste sich mit der Silbermedaille zufrieden geben. Die Entscheidung im vom Beginn an von den beiden Kenianern dominierten Rennen musste auf der Ziellinie fallen. Und dort hatte Barnabas Kipyego den längeren Atem und sprintete in einer Zeit von 8:25,57 Minuten als Erster über die Ziellinie, Kibiego, der bei den Kenya Trials noch triumphiert hatte, folgte in 8:26,15 Minuten. „Vom Start bis zum Ziel vorne zu laufen, das war genau das, was wir geplant hatten“, freute sich der 19-jährige Sieger. Rang drei sicherte sich Evans Chematot, ein für den Bahrain laufender Kenianer. Der 18-jährige hatte den Anschluss an das siegreiche Duo bereits drei Runden vor dem Ende verloren, lief die Medaille aber in neuer persönlicher Bestleistung von 8:32,61 Minuten souverän nach Hause. Damit bleibt Kenia übrigens bei Junioren-Weltmeisterschaften über die Distanz von 3.000m mit Hindernissen ungeschlagen: In 14 Rennen gab's 14mal Gold!


Ergebnis 800m der Junioren

1. Alfred Kipketer (KEN) 1:43,95 Minuten
2. Joshua Masikonde (KEN) 1:45,14 Minuten
3. Andreas Almgren (SWE) 1:45,65 Minuten

4. Thiago André (BRA) 1:46,06 Minuten
5. Jena Umar (ETH) 1:46,23 Minuten
6. Tre’tez Kinnaird (USA) 1:47,13 Minuten
7. Kalle Berglund (SWE) 1:47,31 Minuten
8. Kyle Langford (GBR) 1:55,21 Minuten

Ergebnis 1.500 der Juniorinnen

1. Dawit Seyaum (ETH) 4:09,86 Minuten
2. Guday Tsegay (ETH) 4:10,83 Minuten
3. Sheila Keter (KEN) 4:11,21 Minuten

4. Elise Cranny (USA) 4:12,82 Minuten
5. Sofia Ennaoui (POL) 4:13,06 Minuten
6. Alexa Efraimson (USA) 4:13,31 Minuten
7. Winfred Mbite (KEN) 4:13,80 Minuten
8. Bobby Clay (GBR) 4:16,47 Minuten
9. Katelyn Ayers (CAN) 4:17,01 Minuten
10. Cassandre Beaugrand (FRA) 4:17,04 Minuten

Ergebnis 3.000m Hindernis der Junioren

1. Barnabas Kipyego (KEN) 8:25,57 Minuten
2. Titus Kibiego (KEN) 8:26,15 Minuten
3. Evans Chematot (BRN) 8:32,61 Minuten

4. Soufiane Elbakkali (MAR) 8:34,98 Minuten
5. Hailemariyam Amare (ETH) 8:42,00 Minuten
6. Yohanes Chiappinelli (ITA) 8:43,18 Minuten
7. Meresa Kahsay (ETH) 8:44,15 Minuten
8. Ali Messaoudi (ALG) 8:45,20 Minuten
9. Kazuya Shiojiri (JPN) 8:45,66 Minuten
10. Bailey Roth (USA) 8:47,04 Minuten

Junioren-WM 2014 in Eugene
Text: SIP / TK
Foto: IAAF – Getty Images