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Nicht immer ist Laufen ein „sauberer“ Sport.
TRAININGSTIPPS
Neuer Lauftrend: der Hang zum Außergewöhnlichen
Innovative Laufveranstaltungen sind auf dem Vormarsch. Ein Bericht der German Road Races (englische Website) skizziert den enormen Trend, den derartige Laufveranstaltungen in den letzten Jahren gesetzt haben. Teilnehmer an innovativen Laufveranstaltungen unterscheiden sich in ihrem Wesen jedoch deutlich von Teilnehmern an traditionellen Laufveranstaltungen.
Besonders in den USA ist dieser gewaltige Trend zu beobachten. Waren es vor fünf Jahren noch einige wenige tausend Sportler, die sich von innovativen Laufveranstaltungen anziehen ließen, zählte „Running USA“ im vergangenen Jahr rund vier Millionen Finisher bei insgesamt 35 zu einer Serie zusammengefassten Events. Das sind knapp doppelt so viele Läuferinnen und Läufer, die 2013 in den USA bei einem Marathon oder einem Halbmarathon über die Ziellinie gelaufen sind. Die Zahlen sind umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass 2012 die Finisher der traditionellen Laufveranstaltungen noch leicht die Nase vorne hatten.

Fun, Erlebnis und feiern
Meist handelt es sich bei diesen Veranstaltungen um Geländeläufe, Hindernisparcours oder Laufveranstaltungen mit einem originellen Motto. Je ausgefallener und fantasiereicher, desto besser. Das Ziel der Veranstalter ist klar: Sie möchten ihren Teilnehmern ein spektakuläres und einzigartiges Erlebnis bieten, das an abenteuerliche Erfahrungen grenzt. Die Mischung zwischen sportlicher Aktivität und Vergnügen muss stimmen, das Feiern im Rahmen des Events darf natürlich auch nicht zu kurz kommen. Besonders erfolgreich agieren diese innovativen Laufveranstaltung auf der Ebene der sozialen Netzwerke und sprechen dort mit emotionalen Bildern immer mehr Leute an. So hat zum Beispiel die mittlerweile mehrere Veranstaltungen in diversen Ländern umfassende Serie „Tough Mudder“, Hindernisläufe im Gelände mit hohem Schlammanteil, fast vier Millionen Likes auf Facebook. Im Vergleich dazu: Der Chicago Marathon, immerhin einer der großen drei Marathons in Nordamerika, hält bei knapp 82.000 Likes.

Neues Publikum
Die Aussage, solche innovative Laufveranstaltungen würden den traditionellen Laufveranstaltungen die Teilnehmer abwerben, kann jedoch nicht so stehen gelassen werden. US-amerikanische Läufer, welche einen Marathon, einen Halbmarathon oder andere Straßenläufe absolvieren wollen, machen das auch weiterhin. Die Ausstrahlungskraft großer Klassiker nimmt auch jenseits des Atlantiks trotz des skizzierten Trends weiterhin zu – so nahmen im vergangenen Herbst im Rahmen des New York City Marathon erstmals in der Geschichte des Laufsports über 50.000 Marathonläufer an einem City-Marathon teil. Das Publikum, das sich für innovative Laufveranstaltungen begeistern lässt, ist ein neues: Es sind aktive Sportler, die Spaß haben möchten, die Kameradschaft im Rennen mit Gleichgesinnten genießen und den Fokus verstärkt auf den sozialen Aspekt legen. Meist sind diese Teilnehmer keine Läufer, sondern generell sportlich fitte Menschen. Nicht selten sind es auch Laufeinsteiger. Dagegen haben Teilnehmer an traditionellen Laufveranstaltungen viel mehr den Wettkampfgedanken und sowohl die Seriösität als auch den Laufenthusiasmus im Kopf.

Quelle: Running USA, German Road Races
Text: SIP / TK
Foto: Bryan Reinhart