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Getu Feleke ist der gefeierte Star des Vienna City Marathon 2014.
NEWS
Getu Feleke gewinnt VCM in neuer Streckenbestzeit
Mit einer vom ersten bis zum letzten Kilometer durchgehend überzeugenden Leistung hat Getu Feleke die Hoffnungen des Veranstalters erfüllt und einen neuen Streckenrekord für den Vienna City Marathon aufgestellt. Dabei löscht er die alte Marke von Henry Sugut (2:06:58 Stunden) aus und verbessert sie auf eine fantastische Marke von 2:05:41 Stunden.
Mit einer dominanten Vorstellung sorgte der äthiopische Weltklasseläufer Getu Feleke für das Highlight des 31. Vienna City Marathon. Mit einer Siegerzeit von 2:05:41 Stunden verbesserte er den alten Wien-Rekord von Henry Sugut um 1:17 Minuten. „Es ist immer schön, einen Streckenrekord zu brechen“, lächelte der 27-jährige bei der gut besuchten Pressekonferenz. Mit dieser Leistung erfüllte der Äthiopier souverän die Erwartungen des Veranstalters Wolfgang Konrad, der in Zusammenarbeit mit Rennleiter Mark Milde 13 unter 2:10-Stunden-Läufer nach Wien gelotst hatte und damit für das stärkste Elitefeld der Geschichte der Veranstaltung sorgte. „Mit dieser Spitzenzeit haben wir den Anschluss an die weltgrößten Marathonveranstaltungen gehalten. Ich bin sehr, sehr zufrieden mit dem Vienna City Marathon 2014“, freute sich Wolfgang Konrad noch während des laufenden Rennens.

Attacke im Prater
Bereits knapp vor der 30-Kilometer-Marke schaltete Getu Feleke an der Spitze einen Gang hoch und löste sich damit entscheidend aus dem Feld. „Ich habe meine Mitstreiter angeschaut und habe mich deswegen entschieden, Gas zu geben“, erzählte Feleke nach dem Rennen. Einzig Alfred Kigen, der bis dato noch nie einen Marathon zu Ende gelaufen ist, versuchte dem Äthiopier anfänglich zu folgen, streckte aber nach kurzer Zeit zurück. Ausgangs der Prater Hauptallee machte sich Feleke mit einem Vorsprung von knapp einer Minute auf Kigen auf den Weg Richtung Ringstraße und der Vorsprung wuchs von Minute zu Minute.

Kigen überpowert
Felekes einzig verbliebener ernsthafter Verfolger Wilfried Kigen hatte sich offensichtlich in dieser vorentscheidenden Phase des Rennens übernommen, und musste für sein hohes Tempo zuvor Tribut zollen. Ab Kilometer 35 konnte der 28-jährige Kenianer nicht mehr zusetzen und musste miterleben, wie ihn zahlreiche Konkurrenten noch abfingen und überholten.

Riesiger Applaus
Mit einem großen Applaus empfing das Publikum am Heldenplatz den Sieger Getu Feleke, der in der fantastischen Zeit von 2:05:41 Stunden einen überragenden Sieg feierte. „Es war ein tolles Rennen, es ist alles nach Plan gelaufen für mich. Ich möchte mich bei den Pacemakern bedanken, die haben einen hervorragenden Job erledigt“, freute sich der gelernte Mechaniker und jetzige Marathonstar aus Äthiopien. Der 27-jährige Äthiopier gab bis zum letzten Meter alles und verausgabte sich bis zum Schluss – zur Belohnung gab’s den zweiten großen Erfolg seiner Karriere nach dem Sieg beim Amsterdam Marathon 2010 und ein herausragender Streckenrekord bei einem der größten Marathonveranstaltungen Europas. „Zum Schluss konnte ich nicht mehr viel zusetzen, zuerst der Wind und dann bekam ich Magenprobleme. Sonst hätte ich noch schneller laufen können“, erzählte der Sieger im Siegerinterview. Rund eine halbe Minute büßte er auf den letzten drei Kilometern aus den genannten Gründen ein, trotzdem glänzte er unter dem Strich mit einer riesigen Dominanz!

Schnelles Rennen nach Plan
Von Beginn an drückten die Pacemaker wie geplant aufs Tempo und liefen deutlich unter Streckenrekordzeit an. Damit zog sich das Feld bereits früh weit auseinander, sowohl bei den Herren als auch bei den Damen waren bald nach dem Start nur noch die Favoriten und die Pacemaker unter sich. Bereits nach 9 Kilometern musste der Wien-Sieger von 2011, John Kiprotich, leicht abreißen lassen. Das hohe Anfangstempo hatte sein erstes Opfer gebracht, und es war nicht das letzte.

Sugut muss abreißen lassen
Nach rund 16 Kilometern verlor Dreifachsieger Henry Sugut den Kontakt zur Spitze, den er bereits minutenlang zuvor nur ganz schwer halten konnte. Damit sorgte der 28-jährige Streckenrekordhalter für die erste Überraschung des Rennens – das Tempo, das Getu Feleke gemeinsam mit den Pacemakern organisierte, war besonders auf der leichten Bergaufpassage zu Schloss Schönbrunn für ihn zu deftig. Bei Halbzeit lag Sugut bereits mehr als eine Minute, Kiprotich sogar zwei Minuten hinter der Spitze. Beide beendeten das Rennen nach der für sie enttäuschenden ersten Hälfte nicht.

Kenianische Serie beendet
Mit Felekes Dominanz endete in Wien auch die kenianische Siegesserie. Alfred Kehring erreichte das Ziel als Zweiter in einer Zeit von 2:08:28 Stunden exakt eine halbe Minute vor seinem Landsmann Philip Kimutai. Als bester Europäer platzierte sich hinter Duncan Koech der Ukrainer Oleksandr Sitkovsky auf Rang fünf knapp vor dem Japaner Ryo Yamamoto und dem Russen Aleksey Reunkov, alle drei verpassten eine Zeit unter 2:10 Stunden nur knapp. Als nächstes Ziel setzt sich der neue Wien-Rekordhalter einen Start beim Berlin Marathon im kommenden Herbst.

Pflügl verpasst EM-Limit knapp, jubelt aber trotzdem
Knapp vorbei – so kann man den Marathon von Christian Pflügl (SK Vöest) zusammenfassen. Der Oberösterreicher verpasste nach einer kämpferischen Leistung das angestrebte ÖLV-Limit für die Europameisterschaften um exakt eine Minute und verpasste mit der Endzeit von 2:18:00 Stunden die Top Ten um einen Rang. Trotzdem küsste der Wien-Debütant den Boden am Heldenplatz. „Vom Start weg bis ins Ziel Erlebnis pur, grenzgenial. Es herrschte eine Megastimmung!“, gratulierte der Oberösterreicher dem Veranstalter. Mit seiner Leistung war er durchaus sehr zufrieden. Auf den ersten gut 30 Kilometern hatte der Oberösterreicher namhafte Begleitung: Luke Kibet, Sieger des Vienna City Marathon vor sieben Jahren und kurz darauf Weltmeister in Osaka, war als Pacemaker für Pflügl verpflichtet worden. Allerdings stieg der Kenianer etwas früher als geplant aus.

Als zweitbester Österreicher erreichte erwartungsgemäß der Kärnten Roman Weger (LC Villach) auf Endrang 13 das Ziel. Seine Endzeit lautete: 2:21:20 Stunden.


Ergebnis Vienna City Marathon der Herren:

1. Getu Feleke (ETH) 2:05:41 Stunden
2. Alfred Kering (KEN) 2:08:28 Stunden
3. Philip Kimutai (KEN) 2:08:58 Stunden
4. Duncan Koech (KEN) 2:09:17 Stunden
5. Oleksandr Sitkovskyy (UKR) 2:10:44 Stunden
6. Ryo Yamamoto (JPN) 2:10:59 Stunden
7. Alexsey Reunkov (RUS) 2:11:08 Stunden
8. Wilfried Kirwa-Kigen (KEN) 2:11:42 Stunden
9. Felix Kiprotich (KEN) 2:14:18 Stunden
10. Sammy Kiprop-Kiptoo (KEN) 2:14:41 Stunden

Vienna City Marathon
Text: SIP / TK
Foto: VCM