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GESUNDHEIT UND ERNäHRUNG
US-Forscher versprechen 1000mal sensiblere Dopingtests
Texanische Forscher kündigen eine neue Methode der Entdeckung verbotener Substanzen und Mittel an, welche einen großen Fortschritt im Bereich der Dopingbekämpfung im Sport darstellen soll. Funktioniert das Verfahren in der Praxis ähnlich gut wie es in der Theorie präsentiert wurde, könnten Dopingjäger zukünftig Dopingsündern deutlich besser auf die Schliche kommen.
Bis zu tausendmal sensibler soll das neue Verfahren der Dopingtests, welches von einer Forschergruppe der Texas University in Arlington entwickelt und nun der breiten Öffentlichkeit präsentiert wurde, sein. Die Methode, die keinen großen finanziellen Aufwand bedarf, da sie mit bereits existierenden Mitteln und Instrumenten durchgeführt werden könne, sei in der Lage, winzige Mengen von Stereoiden und Stimulanzien zu entdecken. Solche minimale Mengen waren bisher nach einem geringen zeitlichem Abstand zum Zeitpunkt der Verabreichung nicht mehr nachweisbar, was sich als zentrales Problem der Dopingbekämpfung darstellte. Somit verlängert sich in Zukunft der zeitliche Rahmen nach der Verabreichung einer unerlaubten Substanz an einen Athleten, innerhalb dessen er für dieses Vergehen erwischt werden kann.

Massenspektrometrie und PIESI
Im Detail funktioniert die neue Methode, welche mit der bereits erprobten Technik der Massenspektrometrie durchgeführt wird, wie folgt: Ein Elektronenstrahl durchsucht eine Urinprobe und verwandelt auf chemische Basis Atome in geladene Partikel. Innerhalb eines magnetischen Feldes wiegt der Spektrometer nun diese Partikel ab. Auf Basis des bereits vorhandenen Wissens über das Gewicht diverser Steroide können Forscher diese nun auch in geringen Mengen entdecken. Das große Problem, das Dopingjäger bisher hatten, war genau dieses: Gewisse Nebenprodukte von Dopingsubstanzen sind marginalst, weisen deswegen eine negative elektrische Ladung auf und schlagen somit auf dieses Verfahren nicht an. In diesem Bereich versprechen die Forscher aus den USA eine bedeutende Optimierung mit dem chemischen System PIESI (Paired Ion Eletrospray Ionisation), welches marginale Mengen von Substanzen an sich bindet und somit sichtbar macht.

(Noch) keine Statements von offizieller Seite
Die ersten experimentierenden Tests verliefen hoffnungsvoll. „Unser Testverfahren ist um zehn- bis tausendmal sensibler als bisher angewandte, je nach vorhandener Dopingsubstanz“, erklärt Dr. Daniel Armstrong, Leiter des texanischen Forscherteams. Weder die World Anti Doping Agency (WADA) noch das Internationale Olympische Committee (IOC) haben bisher zu den von der American Chemical Society (ACS) in Dallas präsentierten Neuigkeiten Stellung genommen.

Ob dieses neue sensibleren Dopingstestverfahren wirklichen einen bedeutenden Fortschritt im Kampf der Dopingjäger gegen betrügende Athleten sein wird, oder ob die US-Forscher den hoffnungsvollen Versprechungen doch nicht Folge leisten können, wird der praktische Einsatz des Verfahrens in Zukunft weisen, sofern sowohl WADA als auch IOC auf den Zug aufspringen.
Text: SIP / TK
Foto: SIP